Pipelinebau Erste Rohre für Turkish Stream im Schwarzen Meer verlegt

Turkish-Stream-Verlegung
Foto: imago/ITAR-TASSDiesen Auftritt hat er sich nicht nehmen lassen: Unter den Augen von Russlands Präsident Wladimir Putin sind die ersten Unterwasserrohre der Gaspipeline Turkish Stream zusammengeschweißt worden. In der Nähe des russischen Küstenortes Anapa seien die ersten Tiefseerohre mit einer höher gelegenen Pipeline verbunden worden, teilte der Kreml mit . Nun könne mit dem Bau in tieferen Gewässern begonnen werden.
Putin beobachtete den Bau des Milliardenprojekts von einem Bauschiff aus. Von dort aus telefonierte er mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan - und dankte, dass der Bau so schnell vorankomme. "Manche administrativen Abkommen brauchen in unserem Land Jahre, aber das mit der Türkei machen wir in ein paar Monaten", sagte Putin.
Turkish Stream des Staatskonzerns Gazprom gilt als Nachfolger des gescheiterten Pipeline-Projekts South Stream. Das Vorhaben hätte vor allem Südosteuropa mit russischem Gas versorgen sollen. Russland stoppte 2014 das Projekt nach Einwänden der EU-Kommission.
Nach langen Verhandlungen hatten Russland und die Türkei im Oktober ein Abkommen zum Bau von Turkish Stream unterzeichnet. Geplant sind zwei Stränge, durch die jährlich 31,5 Milliarden Kubikmeter Gas strömen sollen. Der erste Strang soll 2018 fertig sein. Zuletzt hatte ein schwerer Konflikt zwischen Moskau und Ankara das Projekt gefährdet.
Mit neuen Verbindungen will Russland künftig die Ukraine beim Gastransport umgehen, die seit dem Zerfall der Sowjetunion die wichtigsten Leitungen in den Westen kontrolliert. Deshalb gab es zwischen beiden Ländern immer wieder auch Streit, 2019 enden die Transitverträge.

Schiffe zum Pipelinebau im Schwarzen Meer
Foto: imago/ITAR-TASSDie Türkei ist nach Deutschland wichtigster Abnehmer von russischem Gas. Mit Turkish Stream will Putin die Dominanz Russlands auf dem Gasmarkt erhalten - genauso, wie mit der geplanten und umstrittenen Nord-Stream-2-Pipeline durch die Ostsee.