Umstrittene Ölsuche US-Regierung erlaubt Bohrung im Golf von Mexiko

Untergang der Plattform Deepwater Horizon im April 2010: Zulassung für 13 Konzerne
Foto: DPA/ US Coast GuardUmweltdesaster im Golf von Mexiko
Washington - Hat die US-Regierung nichts aus dem gelernt? Weniger als sechs Monate ist es erst her, dass das Ölleck gestopft werden konnte - jetzt darf wieder im großen Stil gebohrt werden. Washington wolle für 13 Unternehmen den Weg frei machen, ihre Arbeiten fortzusetzen, die wegen der Katastrophe gestoppt werden mussten, teilte das US-Innenministerium am Montag mit.
Die Behörde verzichte darauf, die bereits laufenden Projekte erneut auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen, hieß es weiter. Dies ist ein voller Erfolg für die Firmen. Für Umweltschützer ist es ein harter Rückschlag. Sie hatten einen vollständigen Stopp der Arbeiten gefordert. Die 13 Unternehmen, zu denen neben anderen und gehören, müssen lediglich belegen, dass sie die strengeren Sicherheitsvorschriften erfüllen, die im April eingeführt wurden.
Auslöser der Ölpest war die Explosion und der Untergang der BP-Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April. 87 Tage lang floss ungehindert Öl ins Meer. Die Küste von vier Bundesstaaten wurde verschmutzt, neue Tiefsee-Bohrungen verboten. Erst im September konnte das Bohrloch endgültig versiegelt werden.
Wegen der Katastrophe hat die US-Regierung BP sowie vier weitere Firmen verklagt. Sie wirft ihnen Verstöße gegen US-Umweltgesetze vor und fordern Schadenersatz in noch nicht genannter Höhe. Die Summe könnte aber bis zu 21 Milliarden Dollar betragen.
Immerhin hatte Washington kürzlich entschieden, bis 2017 keine neuen Meeresgebiete für die Ölförderung freizugeben. Damit sind unter anderem die östlichen Teile des Golfs von Mexiko sowie die südliche US-Atlantikküste vorerst geschützt. Strenge Auflagen soll es zudem für die Arktis geben.