Unikliniken Ärzte bekommen 6,5 Prozent mehr Gehalt

Ärzte bei einem Warnstreik vor dem Hauptbahnhof Hannover
Foto: Julian Stratenschulte/ dpaÄrzte und Ärztinnen an deutschen Unikliniken bekommen künftig mehr Gehalt. Es erhöht sich in drei Stufen um insgesamt 6,5 Prozent, wie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mitteilte. Die Regelung betrifft rund 20.000 Beschäftigte und gilt rückwirkend ab Oktober 2019. Zudem müssen die Ärzte ab Oktober 2020 höchstens vier Bereitschaftsdienste im Kalendermonat leisten und haben zwei Wochenenden pro Monat frei.
Die Gewerkschaft sprach nach zweitägigen Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder von einem "respektablen Gesamtergebnis". Die Einigung gelang in der vierten Verhandlungsrunde. Die Tarifgremien des Marburger Bundes müssen noch zustimmen.
Dienstpläne müssen spätestens sechs Wochen im Voraus gemacht werden
"Wir sind an die Grenze gegangen von dem, was wir noch für vertretbar halten", sagte Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU), der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft. Wegen des Coronavirus müsse das System absolut zuverlässig arbeiten und nicht durch Arbeitskämpfe unter Druck gebracht werden.
Laut Einigung steigt das Gehalt rückwirkend zum 1. Oktober um 2,5 Prozent, zum 1. Oktober dieses Jahres um 2,0 Prozent und zum 1. Oktober 2021 erneut um 2,0 Prozent. Mehr als vier Bereitschaftsdienste pro Monat können künftig nur dann angeordnet werden, wenn eine Gefährdung der Patientensicherheit droht.
Dienstpläne müssen künftig spätestens sechs Wochen im Voraus gemacht werden. Die Arbeitszeit wird ab Juli elektronisch oder mit "anderen ebenso genauen Verfahren" erfasst.
Die Tarifeinigung betrifft einen Großteil der Ärztinnen und Ärzte an 23 von insgesamt 34 Universitätskliniken. Berlin und Hessen haben eigene Tarifverträge. Auch für die Ärzte an weiteren einzelnen Unikliniken gelten eigene tarifliche Regelungen - etwa am Universitätsklinikum Hamburg, in Halle (Saale) und in Mainz.