Arbeitsniederlegungen am Dienstag Ver.di weitet Warnstreiks massiv aus

Protestplakat von Ver.di: Erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr
Foto: Henning Kaiser / dpaMit mehr als 30.000 Streikenden auf drei Großkundgebungen in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Köln weitet Ver.di die Warnstreiks im öffentlichen Dienst massiv aus. Für die Bürgerinnen und Bürger werde es erhebliche Einschränkungen in ganz Nordrhein-Westfalen geben, teilte die Gewerkschaft mit. Für Dienstag seien vielerorts die Beschäftigten aus Bereichen wie den Verwaltungen, kommunalen Betrieben, Kitas, Jobcentern und Sparkassen zu Warnstreiks aufgerufen. In etlichen Nahverkehrsbetrieben ist es der zweite Streiktag in Folge.
Zur Kundgebung in Köln wird Ver.di-Chef Frank Werneke erwartet, er will sich zur dritten und möglicherweise entscheidenden Tarifrunde äußern. Nach Angaben der Gewerkschaft beziehen sich die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen allein in Nordrhein-Westfalen auf 640.000 Angestellte. »Sie haben das Recht auf eine faire Gehaltserhöhung in diesen schwierigen Zeiten«, sagte Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt. Bei den Bürgerinnen und Bürgern werde um Verständnis für die Streiks geworben.
Im bundesweiten Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte von Bund und Kommunen fordern Ver.di sowie der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 27. März.
Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben schon zu Wochenbeginn am Montagmorgen in vielen Städten im Rheinland und im Ruhrgebiet den öffentlichen Nahverkehr lahmgelegt. Einige Buslinien, die von Subunternehmern betrieben werden, sind nicht betroffen.
»Alle Busse und Bahnen der KVB stehen still«, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Ver.di in Köln. »Streik läuft reibungslos«, hieß es bei Ver.di in Düsseldorf. Dort ist nach Angaben der Rheinbahn das gesamte Netz betroffen, also die Städte Düsseldorf und Meerbusch, der Kreis Mettmann und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Auch in Essen und Oberhausen seien die Warnstreiks planmäßig angelaufen, sagte eine Essener Ver.di-Sprecherin.
Alle regionalen Ver.di-Vertreter betonten, dass sie trotz der Auswirkungen bisher wenig aus der Bevölkerung kritisiert worden seien. »Keine wütenden Mails, wir haben das ja auch rechtzeitig, schon Ende vergangener Woche, angekündigt«, sagte die Ver,di-Geschäftsführerin für das westliche Ruhrgebiet, Henrike Eickholt. Schulbusse verkehrten nach Angaben der Ruhrbahn in Essen weiterhin.