Viertes Plus in Folge Auftragslage deutscher Industrie verbessert sich erneut

Der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe lag im August 4,5 Prozent über dem Wert vom Juli - der vierte Anstieg am Stück. Das Niveau vor der Coronakrise ist allerdings noch nicht erreicht.
Eine Mitarbeiterin in einem BMW-Werk in Leipzig - die Auftragslage der Automobilundstrie hat das Vorkrisenniveau erreicht

Eine Mitarbeiterin in einem BMW-Werk in Leipzig - die Auftragslage der Automobilundstrie hat das Vorkrisenniveau erreicht

Foto: Jan Woitas/ picture alliance / dpa

Im August hat Deutschlands Industrie den vierten Monat in Folge ein Auftragsplus verzeichnet. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte , lag der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe um 4,5 Prozent höher als im Vormonat Juli 2020.

Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit: "Der Aufholprozess der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe setzt sich weiter mit bemerkenswertem Tempo fort." Nach der Lockerung des "harten Lockdowns im April" sei seit Mai eine "stetige Erholung zu beobachten". Getragen werde diese "vor allem von der Nachfrage aus dem Ausland". Die Aufträge aus dem Inland erhöhten sich demnach um 1,7 Prozent, die Auslandsaufträge um 6,5 Prozent.

Das Vorkrisenniveau ist aber weiterhin noch nicht erreicht. Gegenüber Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang saison- und kalenderbereinigt um 3,6 Prozent niedriger.

Die Automobilindustrie als größte Branche des verarbeiteten Gewerbes hat das Vorkrisenniveau jedoch bereits erreicht: Sie lag demnach 0,3 Prozent über dem Stand von Februar. Die Maschinenbaubranche dagegen verzeichnete im August zwar einen starken Zuwachs an Aufträgen (11,4 Prozent), blieb jedoch 5,8 Prozent unter dem Niveau vom Februar.

Weiterhin "erhebliche Unsicherheiten"

"Das Auslandsgeschäft bleibt von erheblichen Unsicherheiten geprägt", warnte der Experte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ilja Nothnagel. "Die Sorge vor Einschränkungen im grenzüberschreitenden Waren- und Personenverkehr nimmt wieder zu." Diese werde geschürt von stark steigenden Corona-Infektionen bei wichtigen Handelspartnern wie Frankreich. Das erhöhe die Gefahr eines Rückschlags, sagte auch der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger.

bah/AFP/Reuters
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