BaFin-Angebot Finanzsektor nutzt neue Whistleblower-Hotline

Telefon (Symbolbild)
Foto: Marc Müller/ dpaDie deutsche Finanzaufsicht BaFin hat eine positive erste Jahresbilanz ihrer Hotline für Hinweisgeber aus dem Finanzsektor gezogen. Etwa 400 Hinweise sogenannter Whistleblower (Englisch für Enthüller, Informant) seien bislang bei der zentralen Meldestelle eingegangen, teilte die BaFin auf Anfrage mit. Die Plattform war zum 2. Juli 2016 eingerichtet worden.
"Die zahlreichen Hinweise zeigen, dass die BaFin-Hinweisgeberstelle angenommen wird", bilanzierte die Juristin Béatrice Freiwald, die als Exekutivdirektorin seit März 2016 den neu geschaffenen Bereich "Innere Verwaltung und Recht" der BaFin führt. "Unter den in Qualität und Gehalt sehr unterschiedlichen Hinweisen gibt es für die Aufsicht bedeutsame Informationen."
Bei gut einem Viertel (115) der Hinweise ging es um mutmaßliche Verstöße von Banken - etwa gegen Geldwäschebestimmungen oder die Vorgabe, Kredite mit ausreichend Eigenkapital zu unterlegen. Auch problematische Vorgaben für den Vertrieb sind mitunter ein Thema.
Fast ebenso viele Hinweise (110) gab es zu Finanzgeschäften, für die den Anbietern möglicherweise die notwendige Zulassung fehlt. In 60 der 400 Fälle war die BaFin entweder nicht zuständig oder die Angaben des Hinweisgebers erwiesen sich als zu unkonkret.
Die Behörde hofft, über das Portal mehr Erkenntnisse über mögliche Verstöße und Straftaten zu bekommen. Den Whistleblowern sichern die Aufseher Anonymität zu.