Nach drei Monaten Zahl neu genehmigter Wohnungen im Januar höher als im Vorjahr

Im Januar sind deutlich mehr Wohnungen genehmigt worden als noch ein Jahr zuvor - Hoffnungen auf ein Ende des Mietenanstiegs sind aber verfrüht: Die wichtige Kennzahl stagniert seit zwei Jahren.
Baustelle in Hamburg

Baustelle in Hamburg

Foto: Daniel Reinhardt/ dpa

In der aktuellen Debatte um bezahlbare Mieten klingt die Mitteilung des Statistischen Bundesamts  wie ein Hoffnungsschimmer: Die Zahl der neu genehmigten Wohnungen in Deutschland ist im Januar um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In absoluten Zahlen waren es im ersten Monat des Jahres 27.100 Baugenehmigungen, 2260 mehr als im Januar 2018.

Gerade in der aktuellen Debatte um eine Enteignung großer Wohnungskonzerne wird nicht nur von Gegnern des möglichen Volksbegehrens immer wieder betont, dass der starke Mietanstieg in den Großstädten letztendlich nur gestoppt werden kann, wenn deutlich mehr Wohnungen gebaut werden.

Bei näherer Betrachtung geben die aktuellen Daten der amtlichen Statistiker allerdings wenig Anlass auf allzu große Hoffnung - zumindest noch nicht. Denn in den drei Monaten zuvor lag die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen jeweils unter den Werten des Vorjahres. Allein im Dezember 2018 waren es 2400 weniger genehmigte Wohnungen als im Jahr zuvor - der gute aktuelle Januar-Wert gleicht dieses Minus also nicht einmal aus.

Insgesamt stagniert die Zahl der Wohnungsgenehmigungen seit zwei Jahren. 2017 und 2018 waren es jeweils rund 345.000 - und damit deutlich weniger als noch 2016, als 375.000 Wohnungen genehmigt wurden. Experten und die Bundesregierung gehen davon aus, dass jährlich mindestens 400.000 Wohnungen neu gebaut werden müssten.

Immerhin ist das Niveau seit Ende der Nullerjahre deutlich gestiegen. Auf dem Tiefpunkt im Jahr 2008 wurden nur 174.691 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, also rund halb so viele wie in den vergangenen Jahren.

fdi
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