Immobilien Berliner Senat beschließt Mietendeckel
Die rot-rot-grüne Koalition in Berlin macht Ernst mit ihrem hoch umstrittenen Plan, um den rasanten Anstieg der Mieten einzubremsen. Der sogenannte Mietendeckel soll jetzt im Abgeordnetenhaus beraten werden.
Der Berliner Senat hat den geplanten Mietendeckel beschlossen - und bringt das bundesweit umstrittene Gesetz nun zur weiteren Beratung in das Abgeordnetenhaus ein. Das teilte Senatssprecherin Claudia Sünder mit.
Rot-Rot-Grün will die Mieten für 1,5 Millionen vor 2014 gebaute Wohnungen fünf Jahre auf dem Stand von Mitte 2019 einfrieren und für Neuvermietungen Obergrenzen je nach Alter und Ausstattung der Wohnung festlegen. In bestimmten Fällen sollen Mietsenkungen möglich sein.
Hintergrund für das bundesweit bisher einmalige Vorgehen sind die Wohnkosten in der Hauptstadt, die in den vergangenen Jahren stärker als anderswo in Deutschland gestiegen sind. Die Wirtschaft und die Opposition machen seit Monaten Front gegen den Mietendeckel und warnen davor, dass er dringend nötige Investitionen in Wohnungsneubau und Modernisierungen abwürge. Verfassungsrechtler hegen starke Zweifel, dass das Vorhaben mit dem Grundgesetz vereinbar ist.
Im Berliner Abgeordnetenhaus wird der Gesetzentwurf in den nächsten Wochen und Monaten nun weiterdiskutiert. Je nachdem, wie lange die Beratungen dauern, soll der Mietendeckel dann im Januar oder Februar 2020 endgültig beschlossen werden und spätestens im März in Kraft treten. Gelten soll er dann rückwirkend zum 18. Juni 2019 - an dem Tag hatte sich der Senat auf erste Eckpunkte verständigt.
Im Video: Mietendeckel in Berlin
mik/dpa