Reiche in Deutschland Zahl der Einkommensmillionäre steigt

Mehr als 26.000 Menschen in Deutschland hatten offiziellen Daten zufolge zuletzt Einkünfte von mehr als einer Million Euro im Jahr. Ein Stadtstaat sticht unter den Bundesländern besonders heraus.
Treppenviertel in Hamburg-Blankenese: Besonders viele Einkommensmillionäre

Treppenviertel in Hamburg-Blankenese: Besonders viele Einkommensmillionäre

Foto: Chris Emil Janssen / IMAGO

Die Zahl der Einkommensmillionärinnen und -millionäre ist zuletzt gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, meldeten im Jahr 2018 knapp 26.300 der Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Das waren gut 1500 mehr als 2017. Die Angaben beziehen sich auf diese Jahre, weil dazu die aktuellsten Daten vorliegen.

Die Höhe der erzielten Jahreseinkünfte lag in dieser Gruppe der Einkommensmillionäre bei im Schnitt 2,6 Millionen Euro.

Haupteinnahmequelle waren mit 59 Prozent Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb, 20 Prozent bezogen ihre Einkünfte vorwiegend aus nicht selbstständiger Arbeit, 15 Prozent aus selbstständiger Arbeit.

»Andere Einkunftsarten spielten nur eine untergeordnete Rolle, wobei Einkünfte aus Kapitalvermögen seit Einführung der Abgeltungsteuer im Jahr 2009 nur noch unvollständig abgebildet werden können«, schreiben die Statistiker.

Wie schon in den Vorjahren war auch 2018 die Millionärsdichte in Hamburg am höchsten. Dort hatten zwölf von 10.000 unbeschränkt Einkommensteuerpflichtigen (1,2 Promille) Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze.

In Bayern waren es neun von 10.000 Steuerpflichtigen (0,9 Promille), in Sachsen-Anhalt und Thüringen dagegen jeweils weniger als zwei von 10.000 Steuerpflichtigen (0,16 Promille). Die Höhe der erzielten Einkünfte dieser Gruppe lag im Bundesdurchschnitt bei 2,6 Millionen Euro. 2017 waren es mit 2,7 Millionen Euro noch etwas mehr.

Insgesamt erzielten die 42,4 Millionen Steuerpflichtigen im Jahr 2018 Einkünfte in Höhe von 1,8 Billionen Euro, das waren 84 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.

Zusammen veranlagte Personen werden dabei als ein Steuerpflichtiger gezählt. Die von den Arbeitgebern einbehaltene Lohnsteuer summierte sich zusammen mit der von den Finanzbehörden festgesetzten Einkommensteuer auf 319 Milliarden Euro, ein Plus von 15 Milliarden Euro.

In Deutschland wird ein progressiver Steuersatz angewendet. Das heißt, der Steuersatz steigt mit zunehmendem Einkommen. Dadurch werden die Steuerpflichtigen unterschiedlich stark belastet.

2018 wurden Jahreseinkommen ab 260.533 Euro (beziehungsweise ab 521.066 Euro bei gemeinsam veranlagten Personen) mit dem Höchstsatz von 45 Prozent besteuert. Bei rund 112.400 Steuerpflichtigen kam dieser sogenannte Reichensteuersatz zum Tragen. Das waren 4500 mehr als im Jahr zuvor. Auf sie entfielen 6,6 Prozent der gesamten Einkünfte und 13,4 Prozent der Steuersumme. Weitere Steigerungsstufen gibt es nicht.

mmq/Reuters
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