Altersarmut So viele Rentner wie nie brauchen Grundsicherung

Die Zahl der Empfänger von Grundsicherung hat einen Rekordstand erreicht. Im vergangenen Jahr waren rund 844.000 Rentner oder Erwerbsunfähige auf Hilfe vom Staat angewiesen. Ihre Rente reichte nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.
Rentner im Landkreis Jerichower Land: Die Hälfte der Betroffenen ist älter als 65

Rentner im Landkreis Jerichower Land: Die Hälfte der Betroffenen ist älter als 65

Foto: dapd

Wiesbaden - In Deutschland sind mehr Menschen im Alter auf staatliche Hilfe angewiesen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Dem Statistischen Bundesamt zufolge erhielten Ende des vergangenen Jahres 436.210 Menschen ab 65 Jahren Leistungen aus der Grundsicherung im Alter. Das waren rund 24.000 mehr als ein Jahr zuvor. Damit nahmen 2,6 Prozent statt bisher 2,4 Prozent dieser Altersgruppe die Sozialhilfe in Anspruch.

Insgesamt bezogen in Deutschland rund 844.000 Menschen ab 18 Jahren diese Hilfsleistung. Das entspricht einer Steigerung um 5,9 Prozent zum Vorjahr. Die Grundsicherung erhalten nicht nur Altersrentner, sondern auch Bürger, die wegen einer Erwerbsminderung endgültig aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind und deren Einkünfte nicht für den Lebensunterhalt ausreichen. Die Höhe der Grundsicherung im Alter entspricht dem Arbeitslosengeld II für Hartz-IV-Bezieher. Der Regelsatz beträgt 374 Euro im Monat. Zudem werden Miet- und Heizkosten erstattet.

Dabei bestehen innerhalb der Bundesrepublik große Unterschiede. Besonders von Altersarmut betroffen sind Rentnerinnen in Westdeutschland. Dort erhielten 3,2 Prozent der Frauen ab 65 Jahren Grundsicherung im Alter. In den neuen Ländern hingegen waren es nur 1,9 Prozent. Am häufigsten bezogen die Menschen in den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg diese Sozialleistungen. Mit jeweils sieben Empfängern je 1000 volljährigen Einwohnern nahm die Bevölkerung in Thüringen und Sachsen diese Hilfe am seltensten in Anspruch.

fdi/dpa/dapd/Reuters

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