Höchster Stand seit Wiedervereinigung Zahl der Erwerbstätigen stieg 2018 auf Rekordhoch

Dachdecker bei der Arbeit
Foto: Patrick Pleul/ dpaDer Boom auf dem Arbeitsmarkt hat Deutschland im vergangenen Jahr einen Rekord bei der Zahl der Erwerbstätigen gebracht. Im Jahresdurchschnitt hatten rund 44,8 Millionen Personen einen Job in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Grund sei sowohl eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung als auch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte. Diese Entwicklungen glichen negative demografische Effekte aus, so dass 2018 die höchste Zahl an Erwerbstätigen seit der Wiedervereinigung im Jahr 1991 erreicht wurde.
Verglichen mit 2017 nahm die Erwerbstätigkeit um 562.000 Personen oder 1,3 Prozent zu. "Insgesamt setzte sich der nun seit 13 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fort", schrieben die Statistiker.
Die meisten neuen Stellen, die 2018 besetzt wurden, gab es mit einem Plus von 384.000 (1,2 Prozent) im Dienstleistungsbereich. Den absolut größten absoluten Anteil daran hatten wiederum die Öffentlichen Dienstleister, sowie die Bereiche Erziehung und Gesundheit mit einem Anstieg um 190.000 Erwerbstätige (1,7 Prozent). Im produzierenden Gewerbe fiel der Anstieg mit 1,7 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich aus (plus 139.000 Erwerbstätige); im Baugewerbe betrug der Zuwachs 1,5 Prozent (plus 37.000 Erwerbstätige).
Die Zahl der Selbstständigen sank 2018. Sie ging im Jahresdurchschnitt auf 4,22 Millionen zurück (minus 1,8 Prozent). Weniger Selbstständige hatte es mit 4,12 Millionen zuletzt im Jahr 2003 gegeben.

Führende Institute rechnen im neuen Jahr mit einem anhaltenden Aufwärtstrend, auch wenn das Wirtschaftswachstum nicht mehr ganz so stark ausfallen dürfte. Das Ifo-Institut rechnet für 2019 nur noch mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,1 Prozent, nachdem es 2018 noch zu rund 1,5 Prozent gereicht haben dürfte. 2016 und 2017 lag die Wachstumsrate bei jeweils 2,2 Prozent.