USA Zwanzig-Dollarschein mit Porträt schwarzer Frau
Bislang zeigten US-Geldscheine fast ausnahmslos die Konterfeis weißer Männer. Nun hat das Finanzministerium entschieden: Eine berühmte Schwarze soll die Zwanzig-Dollarnote zieren.
Zwanzig-Dollarnote mit Harriet Tubman (Montage)
Foto: HANDOUT/ AFPEs ist mehr als 100 Jahre her: Ende des 19. Jahrhunderts prangte erstmals das Porträt einer Frau auf einem Dollarschein. Damals wurde Martha Washington, Ehefrau des ersten US-Präsidenten George Washington, diese Ehre zu teil. Seitdem sind ausnahmslos Männer auf den Noten zu sehen.
Dies soll sich nach dem Willen von US-Finanzminister Jack Lew ändern. Für den Zwanzig-Dollarschein wurde Harriet Tubman ausgewählt, eine schwarze Fluchthelferin, die im 19. Jahrhundert zahlreichen Sklaven zur Freiheit verhalf, wie ein Sprecher des Finanzministeriums am Mittwoch in Washington mitteilte.
Derzeit wird der Zwanzig-Dollarschein vom Konterfei des siebten US-Präsidenten Andrew Jackson (1829-37) geziert. Wann der neue Schein gedruckt werden soll, ist noch unklar.
Für die Entscheidung über die Neugestaltung der Banknote hatte das US-Finanzministerium die Bürger befragen lassen, welche Frau auf einem Dollarschein gezeigt werden sollte. Daraufhin gingen mehr als 1,5 Millionen Antworten ein. Vorgeschlagen wurden etwa auch die frühere First Lady Eleanor Roosevelt oder die schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks. Starken Druck hatten auch Frauenrechtlerinnen ausgeübt. Im Jahr 2020 jährt sich zum 100. Mal die Einführung des Frauenwahlrechts in den USA.
Harriet Tubman (1822-1913) war selbst zunächst Sklavin gewesen. Nach ihrer Flucht setzte sie sich für die Abschaffung der Sklaverei ein. Als Aktivistin der Organisation Underground Railroad gelang es ihr, zahlreiche Afroamerikaner aus den Sklavenhalterstaaten des Südens in den Norden der USA und damit in die Freiheit zu schleusen.
Neben der Zwanzig-Dollarnote sollen auch andere Scheine überarbeitet werden. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums sagte, Lew werde "bald eine aufregende Serie von Ankündigungen machen, die die 5-, 10- und 20-Dollarnoten" betreffe. "Wir sprechen nicht nur über eine Note", sagte auch Lew selbst vergangene Woche in einem Interview mit dem Sender CNBC. "Wir sprechen nicht über ein Bild auf einem Schein. Wir sprechen darüber, die Vorder- und Rückseite der Note zu nutzen, um eine aufregende Serie von Geschichten zu erzählen."
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