Sachverständigenrat SPD blockiert dritte Amtszeit von Wirtschaftsweisen-Chef

Die CDU wollte an ihm festhalten, die SPD favorisiert eine andere Personalie. Nun steht endgültig fest: Ende Februar muss Lars Feld seinen Posten als Chef der Wirtschaftsweisen räumen.
Lars Feld: Abgang mit Ansage

Lars Feld: Abgang mit Ansage

Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Sein Abgang zeichnete sich schon länger ab, nun führt kaum ein Weg daran vorbei: Der Ökonom Lars Feld wird den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wohl an diesem Freitag verlassen.

Wegen einer Blockade durch die SPD komme die von der Union gewünschte Vertragsverlängerung Felds am Mittwoch nicht ins Kabinett, berichtet das »Handelsblatt« unter Berufung auf Koalitionskreise. Die Deutsche Presse-Agentur bestätigte den Bericht.

Zuvor hatte der SPIEGEL bereits über die festgefahrenen Verhandlungen in der Großen Koalition berichtet: CDU und CSU wünschten sich eine dritte Amtszeit für Feld. Die Sozialdemokraten dagegen wollen den ausgewiesenen Ordnungspolitiker, der sich an den Prinzipien von Markt und Wettbewerb orientiert, loswerden und schlugen eigene Kandidaten für den Posten vor, die wiederum die Union nicht akzeptieren möchte.

»Da die SPD eine Verlängerung in eine dritte Amtszeit, wie die CDU dies vorgeschlagen hat, blockiert, werde ich ab dann wieder ein freier Mann sein«, sagte Feld der Nachrichtenagentur Reuters. Feld ist Professor für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Direktor des Walter Eucken Instituts.

Damit muss der Sachverständigenrat ab Freitag wohl mit vier statt fünf Wirtschaftsweisen weiterarbeiten. Wann es zu einer Nachbesetzung kommt, steht offenbar noch nicht fest. Möglicherweise wird die Personalie erst nach der Bundestagswahl geklärt. Zum Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gehören noch Veronika Grimm, Monika Schnitzer, Achim Truger und Volker Wieland.

mic/afp/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren