SPD-Vermögensplan
Die SPD hat ihre Wahlkampfplattform mit einem neuen Vermögensbildungsplan angereichert. Nach Absprache mit DGB-Chef Vetter verständigte sich die
Vermögensbildungskommission des Parteivorstandes am vorigen Mittwoch darauf, Westdeutschlands Unternehmern künftig jährlich rund fünf Milliarden Mark ihres Vermögenszuwachses abzufordern. Alle Unternehmen mit einem jährlichen Vermögenswachstum von mehr als 400 000 Mark sollen aus ihren offenen Rücklagen und aus Kapitalerhöhungen Gratisaktien an dezentrale Fonds übertragen, die den rund 19 Millionen Arbeitnehmern mit einem Einkommen bis 24 000 Mark (Ledige) und 48 000 Mark (Verheiratete) jährlich ein kostenloses Zertifikat im Wert von 220 bis 250 Mark zuteilen. Überdies sollen die Fonds zusätzlich junge Aktien zum Emissionswert kaufen können. Die Zertifikate sollen sieben Jahre lang von den Arbeitnehmern nicht verkauft werden dürfen. Dem späten Erfolg der SPD-Eigentumsstrategen Rosenthal und Ehrenberg über den abgedankten Vermögensbildungsgegner Schiller droht freilich Widerstand von linken Genossen, die ihre Steuererhöhungspläne nicht durch Vermögensbildungsabgaben verwässert sehen wollen. Juso-Chef Roth: »Wir halten nichts von Vermögensbildung.«