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Finanzen »Sprengsatz im Bundeshaushalt«

aus DER SPIEGEL 6/2023

Die Schulden aus Coronapandemie und Ukrainekrieg werden die Spielräume im Bundeshaushalt auf Jahrzehnte hinaus massiv einschränken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Etatexperten der Unionsfraktion. Von 2028 an werde die Bundesregierung bis zu 20,6 Milliarden Euro jährlich an Tilgung aufbringen müssen, um diese Verbindlichkeiten abzutragen, heißt es in dem Papier. Die Belastungen seien ein »Sprengsatz für den Bundeshaushalt«. Der Analyse zufolge nahmen Finanzminister Christian Lindner (FDP) und sein Amtsvorgänger, der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), von 2020 bis 2022 mit Ausnahmegenehmigungen 537,6 Milliarden Euro an neuen Schulden auf – über die zulässige Obergrenze der Schuldenbremse hinaus. Die Zahl deckt sich mit Angaben des Bundes­finanzministeriums. Damit finanzierten sie zum Beispiel Coronahilfen für Betriebe oder Unterstützungen für Strom- und Gaskunden (»Doppelwumms«). Zu der Summe kommen noch einmal 100 Milliarden Euro für das Sondervermögen Bundeswehr, die in den nächsten Jahren abfließen sollen. Kredite, die die Höchstgrenze der Schuldenbremse übersteigen, sowie Verbindlichkeiten aus Nebenhaushalten muss die Bundes­regierung von 2028 an über drei Jahrzehnte abtragen. Das Geld für die Tilgung fehlt dann für andere Vorhaben. Die Schulden würden überhandnehmen, sagt CDU/CSU-Chefhaushälter Christian Haase. »Statt haushaltspolitischer Geisterfahrt brauchen wir kluges und verantwortungsvolles Handeln.«

rei

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