Cum-Ex-Skandal Staatsanwaltschaft klagt Mitarbeiter der Maple Bank an

Firmenlogo der Maple Bank
Foto: Frank Rumpenhorst/ dpaLange wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell: Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat im Cum-Ex-Skandal um die kollabierte Maple Bank Anklage gegen sieben Beschuldigte erhoben. Das teilte ein Sprecher der Behörde mit.
Die beim Landgericht Frankfurt eingereichte Anklage richte sich gegen sechs ehemalige Banker, sagte der Sprecher. Sie hätten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft bei der Planung und Ausführung der Cum-Ex-Geschäfte eine maßgebliche Rolle gespielt. Dazu sei ein ehemaliger Steuerberater der Bank angeklagt.
Ermittlungen gegen weitere Beschuldigte dauerten an, fuhr der Sprecher fort. Der Steuerschaden liege bei mehr als 380 Millionen Euro. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" sollen die Bankmanager mindestens 29,5 Millionen Euro an Boni aus den Cum-Ex-Geschäften erhalten haben.
Steuer durch Tricks mehrfach erstattet
Bei den Cum-Ex-Geschäften ließen sich Anleger die einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden mithilfe von Banken mehrfach erstatten. Dazu verschoben sie um den Stichtag der Dividendenzahlung herum untereinander Aktien mit - also cum - und ohne - ex - Dividendenanspruch.
Allein die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt deshalb nach früheren Angaben in elf Verfahrenskomplexen, der mutmaßliche Steuerschaden liegt bei mehr als 850 Millionen Euro.
In dem Skandal um Cum-Ex-Steuertricks mit Dividendenpapieren waren im Dezember auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft zwei ehemalige Banker der Maple Bank wegen Fluchtgefahr verhaftet worden.
Im Dezember hatten Medien über die Anklageerhebung gegen die drei Festgenommenen und vier weitere Personen berichtet; die Staatsanwaltschaft wollte das damals nicht bestätigen.