Reformvorschlag So wollen Wirtschaftsforscher 400.000 Vollzeitjobs schaffen

Weniger Steuern, mehr Zuschüsse: das Münchner Ifo-Institut will kinderreiche Familien finanziell entlasten und so dafür sorgen, dass mehr Menschen wieder Vollzeit arbeiten. Aber auch die Besserverdiener werden von den Forschern bedacht.
Homeoffice mit Kindern (Archivbild)

Homeoffice mit Kindern (Archivbild)

Foto: Karl-Josef Hildenbrand / dpa

Eine umfassende Reform von Steuern und Zuschüssen könnte laut einer Berechnung des Münchner Ifo-Institus rund 400.000 Vollzeitstellen schaffen. Dabei würden die verfügbaren Einkommen von kinderreichen Familien und Alleinerziehenden steigen, indem die Kinderfreibeträge angehoben würden und das heutige Ehegattensplitting zu einem Ehegatten-Realsplitting umgebaut würde.

Zusätzlich zu derlei Steuererleichterungen sollen staatliche Zuschüsse bei Geringverdienenden weniger stark abgesenkt werden. So sollen Anreize entstehen, dass sich mehr Arbeit auch bei Menschen mit niedrigen Einkommen lohnt.

Die stärksten Gewinne hätten dadurch Paare mit Kindern. Sie könnten sich um bis zu drei Prozent mehr Einkommen freuen. Bei Alleinerziehenden stiege das verfügbare Einkommen um 1,6 Prozent. »Insbesondere Familien mit Kindern würden gegenüber dem Status quo durch unseren Vorschlag in ihrem verfügbaren Haushaltseinkommen bessergestellt«, sagt Studienleiter Andreas Peichl. Sein Vorschlag würde die Ungleichheit bei den verfügbaren Einkommen insgesamt verringern.

Finanziert werden sollen die Entlastungen laut Ifo durch höhere Spitzen- und Reichensteuersätze sowie die Änderung von Grundfrei- und Pauschbeträgen. So könnte die Reform aufkommensneutral für den Staatshaushalt gestaltet werden. Im Gegenzug halten die Forscher gar die komplette Abschaffung des Solis für machbar.

sbo
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