Streichpläne JP Morgan will laut US-Sender 7000 Stellen bei Bear Stearns abbauen

Die Hälfte der Mitarbeiter sollen gehen: JP Morgan will nach der Übernahme der maroden Investmentbank Bear Stearns 7000 der etwa 14.000 Arbeitsplätze streichen - das berichtet der US-Fernsehsender CNBC.

Hamburg - Die US-Bank JP Morgan will nach einer Übernahme des angeschlagenen Konkurrenten Bear Stearns  einem Medienbericht zufolge dort rund 7000 Stellen streichen. Dies sei etwa die Hälfte der Arbeitsplätze bei dem Rivalen, berichtete der Fernsehsender CNBC unter Berufung auf nicht namentlich genannte Kreise. JP Morgan erklärte dazu, dies sei "eine herbeigeholte Zahl". Weiter wollte sich eine Sprecherin nicht äußern.

Mit den Plänen vertraute Personen sagten, JP Morgan habe erst damit begonnen, Bear Stearns zu durchleuchten. Noch sei unklar, ob und wie viel Arbeitsplätze gestrichen würden.

Eine US-Anwaltskanzlei teilte unterdessen mit, sie habe in New York eine Sammelklage gegen Bear Stearns eingereicht. Die Anwälte von Coughlin Stoia Geller Rudman & Robbins LLP warfen der Bank vor, Investoren über die finanzielle Lage des Unternehmens getäuscht zu haben. Zudem habe die Bank und einige ihrer hochrangigen Angestellten gegen bundesstaatliche Sicherheitsgesetze verstoßen, hieß es.

In der vergangenen Woche hatte es wiederholt Gerüchte über Geld-Probleme bei Bear Stearns gegeben, was die Bank aber dementiert hatte. Am Freitag dann hatte die US-Notenbank Fed zusammen mit JP Morgan eine Notfallfinanzierung für Bear Stearns gestemmt. Die fünftgrößte US-Investmentbank hatte dazu erklärt, in den letzten 24 Stunden habe sich die Liquiditätsposition stark verschlechtert, was die Fed-Hilfe notwendig gemacht habe. Am späten Sonntagabend kündigte JP Morgan dann an, Bear Stearns für 236 Millionen Dollar oder zwei Dollar je Aktie kaufen zu wollen - 93 Prozent weniger als der Aktienkurs vom Freitag. Vor etwa einem Jahr war das Papier noch 172 Dollar wert.

flo/Reuters/dpa

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