Streikfolgen Lufthansa verliert Passagiere und Fracht

Die Arbeitskämpfe der vergangenen Wochen haben sichtbare Spuren bei der Lufthansa hinterlassen. Ausgerechnet im Urlaubsmonat Juli beförderte die Airline weniger Passagiere. Auch das Frachtgeschäft litt unter dem Streik.

Frankfurt am Main - Die Lufthansa   konkretisiert die Folgen der Arbeitskämpfe im vergangenen Monat. Die größte deutsche Fluggesellschaft zählte 5,17 Millionen Fluggäste - 1,4 Prozent weniger als noch vor Jahresfrist. Die Auslastung sank um 1,3 Prozentpunkte auf 82,2 Prozent.

"Bei Lufthansa sind die Folgen der Streiks insbesondere im Verkehrsgebiet Europa spürbar", erklärte die Gesellschaft. Dort fiel die Zahl der Fluggäste - unter Einbeziehung der Tochter Swiss - um 1,3 Prozent auf 4,89 Millionen, die Auslastung verringerte sich um zwei Prozentpunkte auf 74,2 Prozent. In der Region Nord- und Südamerika sowie in Asien gab es dagegen deutliche Zuwächse.

Auch das Frachtgeschäft war betroffen. Die Transporttochter Lufthansa Cargo verbuchte im Juli zum einen wegen der Streiks, zum anderen saisonalbedingt ein Minus von 7,5 Prozent auf 142.000 Tonnen. Die Auslastung ging um 4,9 Prozentpunkte auf 62,9 Prozent zurück.

Tausende Lufthansa-Beschäftigte hatten im Juli mitten in der Haupturlaubszeit mehrere Tage lang unter anderem den Technikbetrieb, das Catering und den Frachtverkehr bestreikt, um ihrer Forderung nach mehr Lohn Nachdruck zu verleihen.

Infolge des Arbeitskampfes fielen zahlreiche Flüge aus. Schließlich hatten sich die Gewerkschaft Ver.di und Lufthansa auf eine Gehaltserhöhung von 7,4 Prozent in zwei Schritten und eine Einmalzahlung verständigt.

Die seit knapp einer Woche laufende Urabstimmung beim Lufthansa-Bodenpersonal läuft nach Ver.di-Angaben am morgigen Dienstag um Mitternacht aus. Damit das Verhandlungsergebnis angenommen wird, müssen mindestens 25 Prozent der Ver.di-Mitglieder, die stimmberechtigt und stimmfähig, also weder krank noch im Urlaub sind, dafür votieren.

suc/dpa/AP

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