Risiko von Stromausfällen Viele Kommunen haben laut Umfrage keine Notfallpläne

Viele Landkreise und Städte sind nur unzureichend auf Blackouts vorbereitet, wie aus einer Recherche des ARD-Magazins »Report Mainz« hervorgeht. Oft fehle es schon an einem zentralen Einsatzplan.
Starkstrommasten: Risiko ernst nehmen

Starkstrommasten: Risiko ernst nehmen

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/ dpa

Die Katastrophenschutzbehörden in vielen Landkreisen und Städten sind nach Recherchen des ARD-Politikmagazins »Report Mainz« bisher nicht für einen längeren Stromausfall gewappnet.

Das Magazin hatte bundesweit mehr als 400 Landkreise und kreisfreie Städte sowie Berliner Bezirke im Zeitraum September bis Anfang Oktober angefragt, mehr als 200 Kommunen nahmen an der Umfrage teil.

Auf die Frage: »Gibt es in Ihrer Verwaltung einen Einsatzplan Stromausfall, auf den im Notfall alle Beteiligten unmittelbar zugreifen könnten?« antworteten 101 Kommunen mit »Nein«, wie »Report Mainz« berichtete.

Auf die Frage, ob es im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Kreises oder der Stadt Notbrunnen gibt, antworten 78 Kommunen mit »Nein«.

Gerd Landsberg, Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, sagte dem Magazin: »Eigentlich müssten die Länder sich auf einen Masterplan für zivilen Katastrophenschutz verständigen.« Dieser müsse gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt werden. Und man müsse sich »um Hilfe vonseiten des Bundes bemühen«.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich gegenüber der Forderung der Kommunen »sehr aufgeschlossen«, wie er sagte. Allerdings stoße er »in der Regel dann sehr schnell auf sehr viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die sagen: ›Das weiß ich selbst, da brauche ich keine klugen Ratschläge aus Berlin oder München oder woher auch immer.‹«

Das Risiko von größeren Stromausfällen müsse sehr ernst genommen werden, mahnte Herrmann.

mmq/dpa
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