Super-Airbus Airlines zeigen Interesse am 1000-Passagiere-A380
Dresden/Paris - Mehrere Airlines beschäftigen sich offenbar bereits mit dem Super-Airbus. Die Lufthansa und die französisch-niederländische Air France-KLM interessierten sich für ein solches Modell, sagte Louis Gallois, Vorstandschef des Airbus-Mutterkonzerns EADS , der "Sächsischen Zeitung". Lufthansa und Air France-KLM waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Ende Juli bei der ersten Auslieferung eines A380 an Emirates hatte auch der Präsident der arabischen Airline, Scheich Ahmed Ibn Said al-Maktum, eine größere Variante des Modells gefordert. "Wir würden auch eine längere Version mit mehr Kapazität ordern", sagte er im Hamburger Airbus-Werk bei der Übernahme des Flugzeugs. Emirates ist mit bislang insgesamt 58 A380-Bestellungen größter Abnehmer der Maschine.
Die verlängerte Variante des schon jetzt größten Passagierflugzeuges der Welt hat Airbus bereits in den ursprünglichen Planungen vorgesehen. Der neue Airbus A380-900 könnte mit fast 80 Metern Länge insgesamt rund 1000 Reisenden Platz bieten. Die bisherige Version ist für 850 Passagiere zugelassen.
Der A380 kam wegen Problemen bei der Fertigung mit deutlicher Verspätung 2007 auf den Markt. Gallois zeigte sich zuversichtlich, dass der Zeitplan der Auslieferungen jetzt eingehalten werden könne. Airbus hatte der Fertigung des Standard-A380 Vorrang vor der Entwicklung der Langversion gegeben.
Gallois rechnet trotz der wirtschaftlichen Probleme vieler Fluggesellschaften und des allgemeinen Abschwungs in den USA und Europa nicht mit größeren Absatz-Problemen. Die Auftragsbücher des Konzerns seien deutlich "überbucht", sagte der EADS-Chef. Der wachsende wirtschaftliche Druck auf die Airlines könne die Nachfrage nach effizienteren Flugzeugen noch stärken. Die Nachfrage aus Asien sei ungebrochen hoch, ergänzte Gallois.
Syrien-Auftrag droht an US-Sanktionen zu scheitern
Zudem steht Airbus offenbar vor dem Abschluss eines Milliardengeschäfts mit Syrien. Die Pläne könnten aber an den US-Sanktionen gegen das arabische Land scheitern, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Bezug auf Industriekreise.
Der Präsident von Airbus Middle East, Habib Fekih, hält sich den Angaben zufolge derzeit in Damaskus auf, um ein Rahmenabkommen mit Syrien abzuschließen. Darin werde ein Leasing oder Kauf von 54 Flugzeugen bis 2028 angestrebt, hieß es. Außerdem solle Airbus helfen, die nationale Fluggesellschaft Syrianair umzustrukturieren.
Dem stehen aber die US-Sanktionen entgegen, die 2004 gegen Syrien verhängt wurden, weil das Land als Förderer des internationalen Terrorismus gilt. Da in den Airbus-Flugzeugen auch amerikanische Komponenten eingebaut seien, wäre ihr Verkauf an Syrien unmöglich, sagte ein Branchenexperte.
suc/dpa/Reuters/AFP