T-Mobile iPhone kommt in den freien Verkauf
Berlin - Aufgrund einer gerichtlichen Entscheidung ist T-Mobile derzeit verpflichtet, das Apple iPhone auch ohne gleichzeitigen Abschluss eines T-Mobile Mobilfunkvertrags anzubieten, sagte ein Sprecher der Mobilfunksparte T-Mobile heute in Bonn. Deshalb werde das Gerät ab sofort auch ohne Vertragsbindung verkauft.
Ohne elektronische Sperre sei das Gerät zum Preis von 999 Euro in den Geschäften der Telekom erhältlich, sagte der Sprecher - stolze 600 Euro mehr als mit Vertragsbindung.
Die Telekom reagiert mit dieser Entscheidung auf eine einstweilige Verfügung von Vodafone D2 und Debitel, die vom Landgericht Hamburg am Montag erlassen wurde. Die T-Mobile-Konkurrenten gehen gegen das Koppelgeschäft von T-Mobile und Apple vor. Auch Kunden hatten protestiert und wollten das iPhone mit Karten anderer Mobilfunkanbieter nutzen können.
T-Mobile hatte bis heute Nachmittag Zeit, auf die Entscheidung zu reagieren, wonach das iPhone nicht mehr ausschließlich an einen Zwei-Jahres-Vertrag von T-Mobile gekoppelt werden darf. Außerdem darf es nicht mehr mit einer Sperre für andere Netze (Sim-Lock) versehen werden. T-Mobile drohte bei Missachtung ein Ordnungsgeld für jedes verkaufte Handy - das dem Gerichtsbeschluss zufolge theoretisch bis zu 250.000 Euro pro Gerät betragen kann.
T-Mobile will trotz des Einlenkens Widerspruch gegen den Gerichtsbeschluss einlegen und droht Vodafone mit einer Schadensersatzklage. Den juristischen Auflagen durch die einstweilige Verfügung werde man aber nachkommen, teilte das Unternehmen mit. Der Verkauf ohne Vertragsbindung gelte zunächst nur bis zur endgültigen juristischen Klärung, betonte ein T-Mobile-Sprecher. Sollte der Bonner Konzern mit seinem Widerspruch erfolgreich sein, wird das Telefon wieder ausschließlich in Verbindung mit einem T-Mobile-Vertrag verkauft.
Kunden, die ab dem 19. November ein iPhone erworben hätten, könnten es kostenlos entsperren lassen, so dass sie auch Sim-Karten anderer Anbieter nutzen könnten. T-Mobile verkauft das Apple-Gerät exklusiv in Deutschland seit dem 9. November.
kaz/mak/dpa-AFX