Tarifstreit CityLine-Piloten rufen zum Streik auf
Den Tarifstreit mit ihren Cockpitbesatzungen hat die Lufthansa mit großer Mühe überwunden. Jetzt droht der Fluglinie ein neuer Arbeitskampf bei ihrer Regionalflugtochter CityLine.
Neu-Isenburg/Köln - Mit 97,5 Prozent votierten die Piloten und Copiloten der CityLine in einer Urabstimmung für unbefristete Streiks, wie die Pilotengewerkschaft Cockpit am Freitag in Neu-Isenburg mitteilte. Nötig gewesen wären 70 Prozent. Cockpit hatte die seit Juli 2001 laufenden Tarifgespräche über höhere Gehälter zuvor für gescheitert erklärt. Jetzt drohen erneut Flugausfälle. CityLine nannte Streiks überflüssig und forderte die Gewerkschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
"Ab jetzt muss mit unbefristeten Streikmaßnahmen gerechnet werden", teilte Cockpit mit. Die Gewerkschaft sei trotz des Ergebnisses der Urabstimmung zu einer Wiederaufnahme der Gespräche bereit, wenn die Geschäftsleitung ein verhandlungsfähiges Angebot vorlege. Zu Details der Forderungen für die 650 Piloten und Co- Piloten wurden keine Angaben gemacht. Ziel sei aber, den Abstand zu den Einkommen der Cockpitcrews bei der Konzernmutter nicht größer werden zu lassen. Deren 4200 Piloten und Copiloten hatten im Juni 2001 nach monatelangem Tarifkampf mit Streiks und Hunderten Flugausfällen zweistellige Einkommensverbesserungen durchgesetzt.
Wie die CityLine in Köln mitteilte, hat die Geschäftsleitung noch im Januar für Ende Februar die Vorlage eines neuen Angebots zugesichert. Diese Zusage stehe weiterhin. Dafür müsse Cockpit zu weiteren Gesprächen bereit sein.
Die 100-prozentige Lufthansa-Tochter CityLine steuert mit 67 Jets von 13 deutschen Flughäfen Ziele in 21 europäische Ländern an. Sie übernimmt auch Zubringerflüge zu den Drehkreuzen Frankfurt und München. Die Airline beförderte im vergangenen Jahr sechs Millionen Passagiere. Vom gesamten Passagierbeförderungsangebot des Lufthansa-Konzerns entfallen auf die CityLine rund fünf Prozent. Ihr Umsatz 2000 lag bei rund einer Milliarde Euro.
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