Telekommunikation Bundesnetzagentur kündigt zweite UMTS-Auktion an

Gibt es bald wieder eine Multi-Milliarden-Auktion? Die Bundesnetzagentur will im kommenden Jahr weitere UMTS-Lizenzen versteigern. Dadurch will die Behörde dem anschwellenden Datenstrom im Mobilfunk gerecht werden - und ihn beschleunigen.

Berlin - Es handele sich um einen "ganz großen Teil" des noch nicht zugeteilten Mobilfunkspektrums, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, der "Berliner Zeitung". Zudem gehe es um Frequenzblöcke im 2,6-Gigahertz-Bereich, die "technologisch und ökonomisch hochinteressant" seien. Schon in diesem Jahr würden die Vorbereitungen für die Auktion anlaufen. "Wir hoffen, Anfang nächsten Jahres dann das Bieterverfahren starten zu können."

Im Jahr 2000 hatte die erste UMTS-Auktion einen Rekorderlös von insgesamt 50 Milliarden Euro für den Bundeshaushalt erbracht. Die hohen Lizenz-Kosten hatten viele Telekommunikationsaktien stark belastet.

Kurth, damals Vize-Präsident der Behörde, ließ im Gespräch mit der "Berliner Zeitung" offen, wer an der anvisierten UMTS-Versteigerung teilnehmen wird. So stehe beispielsweise noch nicht fest, ob außer den etablierten Netzbetreibern T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 weitere Bieter Interesse zeigen werden. In der Netzagentur wird damit allerdings gerechnet.

Sollte es dazu kommen, könnten die vier Handynetzbetreiber in Deutschland bald Konkurrenz durch einen fünften Anbieter erhalten, schreibt die Zeitung. Um dies zu verhindern, müssten die etablierten Unternehmen mit hohem Einsatz ihr Terrain verteidigen - was erneut in einem milliardenteuren Bieterwettstreit um Lizenzen münden könnte. Als Mitbieter könnten dem Bericht zufolge Konzerne wie der US-Branchenriese AT&T oder der Hongkonger Mischkonzern Hutchison Whampoa auftreten.

Kurth begründete das Ansetzen der UMTS-Versteigerung mit Wünschen aus der Industrie. Konzerne wie T-Mobile und Vodafone wollten ihren Kunden Handys anbieten, die mit der Geschwindigkeit eines DSL- Festnetz-Anschlusses Daten empfangen und versenden können. "Dafür benötigen die Netzanbieter natürlich ein neues Frequenzspektrum", sagte er.

wal/dpa

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