Nach Deal mit der EU Türkei und Großbritannien unterschreiben Handelsabkommen

Erst die EU, jetzt die Türkei: Innerhalb weniger Tage hat Großbritannien ein weiteres Handelsabkommen unterzeichnet. Ministerin Liz Truss hofft auf positive Impulse für die Automobilindustrie.
Die britische Handelsministerin Liz Truss im März 2020

Die britische Handelsministerin Liz Truss im März 2020

Foto: HENRY NICHOLLS / REUTERS

Die Türkei und Großbritannien haben ein Freihandelsabkommen vereinbart. Beide Länder wollen so die Kontinuität ihrer wirtschaftlichen Beziehungen nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt sicherstellen. Die türkische Handelsministerin Ruhsar Pekcan unterzeichnete das Abkommen am Dienstag während eines Videogesprächs mit ihrer britischen Kollegin Liz Truss.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte Pekcan, das Handelsabkommen stelle den zollfreien Handel für alle landwirtschaftlichen und industriellen Produkte sicher. Nach Deutschland sei Großbritannien der größte Exportmarkt der Türkei.

Im Gegenzug ist die Türkei vor allem für die britische Autoindustrie wichtig: Zehn Prozent des Handelsvolumens gehen auf den US-Konzern Ford zurück, der in Großbritannien hergestellte Autoteile in die Türkei liefert, die dort für den Bau des Modells Transit genutzt werden.

Das Handelsvolumen der beiden Länder belief sich 2019 nach britischen Angaben auf 18,6 Milliarden Pfund (rund 20,5 Milliarden Euro). Truss sagte, das Abkommen sei ein großer Gewinn für die britische Automobil-, Fertigungs- und Stahlindustrie. Es ebne den Weg für ein weiteres Abkommen mit der Türkei in naher Zukunft.

Handelsverträge bisher mit 60 Staaten

Die EU und Großbritannien hatten sich erst an Heiligabend auf ein Handelsabkommen geeinigt. Die Frist dazu wäre mit dem Ende dieses Jahres ausgelaufen. Wegen des Austritts aus der EU muss das Vereinigte Königreich zahlreiche Handelsabkommen mit Drittstaaten neu vereinbaren.

Bisher gibt es Verträge mit mehr als 60 Staaten, in den meisten Fällen handelt es sich um Kopien der EU-Verträge mit diesen Ländern. Ein Handelsdeal mit dem wichtigsten Handelspartner USA ist für Großbritannien aber noch nicht in Sicht.

bah/dpa/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten