Viele Analysten erwarten beim Düsseldorfer Energiekonzern Veba überdurchschnittliche Kurssteigerungen. Nach der Ankündigung in der vergangenen Woche, bis zu 49 Prozent des Logistikunternehmens Stinnes an die Börse zu bringen, war der Kurs um knapp acht Prozent in die Höhe geschnellt. Es wird erwartet, daß der Verkauf der Stinnes-Aktien mindestens drei Milliarden Mark in die Kasse spült. Außerdem will Veba-Chef Ulrich Hartmann Unternehmensteile mit einem Umsatz von vier Milliarden Mark abgeben. »Die Veba folgt amerikanischen Vorbildern am stärksten«, sagt Klaus Repke von Trinkaus & Burkhardt. Aber auch bei den anderen großen Energiekonzernen RWE und Viag wachse der Druck, die Aktivitäten zu straffen. Es wird darüber spekuliert, daß die Münchner Viag die Konzerntöchter Klöckner & Co. oder Gerresheimer Glas abgeben könnte. Auch ein Börsengang der Aluminium-Tochter VAW würde die Aktienkurse in die Höhe treiben. Die geringste Kursphantasie billigen die meisten Börsianer der RWE-Aktie zu. Die Liberalisierung der Strommärkte, die von Anfang nächsten Jahres an niedrigere Strompreise erzwingen soll, würde den Essener Energieriesen am stärksten treffen.
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Aktienkurse von Viag, Veba und RWE
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