2,4 Prozent im Januar Inflation in der Euro-Zone beschleunigt sich

Es ist die höchste Inflationsrate seit mehr als zwei Jahren: Die Geldentwertung in der Euro-Zone stieg im Januar auf 2,4 Prozent. Damit wächst der Druck auf die Europäische Zentralbank, die Zinsen anzuheben.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet: Zinserhöhung wohl erst zum Jahresende

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet: Zinserhöhung wohl erst zum Jahresende

Foto: PIERRE-PHILIPPE MARCOU/ AFP

Luxemburg - Schlechte Nachricht für Verbraucher: Die Inflation in der Euro-Zone ist auf den höchsten Stand seit Oktober 2008 geklettert. Im Januar betrug die jährliche Teuerungsrate 2,4 Prozent. Das teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mit.

Vor gut zwei Jahren war ein Wert von 3,2 Prozent gemessen worden. Der Preisauftrieb in den Euro-Ländern beschleunigt sich seit Monaten und war im Januar 0,2 Punkte höher als im Dezember 2010. Nach Einschätzung von Volkswirten haben teurere Energie und Lebensmittel die Verbraucherpreise in die Höhe getrieben.

Somit verharrt die Inflation weiterhin deutlich über der wichtigen Marke von zwei Prozent. Darüber dürfte sich die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Ratssitzung an diesem Donnerstag besorgt zeigen. Die Währungshüter um EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sehen nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent mittelfristig stabile Preise gewahrt.

Inflation in Deutschland bei 1,9 Prozent

Der Teuerungsschub erhöht den Druck auf die Notenbank, die Zinsen anzuheben. Volkswirte rechnen mit diesem Schritt aber frühestens zum Jahresende. Die EZB hält den Leitzins seit Mai 2009 wegen der Wirtschaftskrise auf dem Rekordtief von einem Prozent.

Unmittelbarer Handlungsdruck entstehe nicht, "da die EZB gegen die derzeitigen Preistreiber Energie, Nahrungsmittel und Steuern mit ihrem Instrumentarium direkt nichts ausrichten kann", schrieben die Volkswirte des Bankhaus Lampe.

In Deutschland hatten im Januar vor allem steigende Energiepreise die Teuerungsrate von 1,7 auf 1,9 Prozent nach oben getrieben. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex, der für europäische Vergleichszwecke vom Bundesamt berechnet wird, stieg um zwei Prozent.

böl/Reuters
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