20 Jahre Expansion Anteil der Öko-Energie hat sich vervierfacht

Der Siegeszug der erneuerbaren Energien ist unaufhaltsam: Inzwischen decken sie fast 17 Prozent des Strombedarfs in Deutschland - der Anteil der Kernkraft geht dagegen leicht zurück.
Photovoltaik-Kraftwerk bei Cottbus: Frankreich bei Kernenergie vor Litauen und der Slowakei

Photovoltaik-Kraftwerk bei Cottbus: Frankreich bei Kernenergie vor Litauen und der Slowakei

Foto: Patrick Pleul/ picture-alliance/ dpa

Wiesbaden - Noch vor der verheerenden Atomkatastrophe in Japan war der Trend unverkennbar: Verbraucher in Deutschland setzen zunehmend auf erneuerbare Energien - und kehren der Kernkraft langsam den Rücken. So hat sich der Anteil der Öko-Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland seit 1990 vervierfacht. 2010 wurden knapp 17 Prozent des erzeugten Stroms aus Windkraft, Biomasse oder Sonne gewonnen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. 1990 waren es knapp vier Prozent.

Der Anteil von Kernenergie am Stromverbrauch lag im vergangen Jahr bei 23,3 Prozent. 2008 hatte Atomenergie noch einen Anteil von mehr als 24 Prozent am Bruttostromverbrauch, 1990 bei 27,7 Prozent. Der nationale Bruttostromverbrauch entspricht der gesamten Bruttostromerzeugung im Inland zuzüglich Einfuhren und abzüglich Ausfuhren.

Allerdings liegt Deutschland im europäischen Vergleich bei dem Anteil regenerativer Energiequellen knapp unter dem Durchschnitt. Diese Daten stammen allerdings aus dem Jahr 2008 - aktuellere Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat liegen nicht vor.

Das Erdbeben in Japan Anfang März und die Atomkatastrophe dürften den Trend in Richtung Öko-Energien in Deutschland verstärken. Die schwarz-gelbe Koalition plant derzeit, die Energiewende für einen rascheren Atomausstieg mit milliardenschweren Programmen anzukurbeln. Die Finanzierung des Programms ist jedoch ungeklärt.

Spitzenreiter ist Österreich

Spitzenreiter bei den erneuerbaren Energien ist Österreich: Hier wurden 2008 genau 62 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen, insbesondere durch Wasserkraft, gedeckt. Die höchste Zuwachsrate im Zeitraum 1990 bis 2008 erzielte Dänemark: Der Anteil alternativer Energien am Stromverbrauch kletterte von 2,6 Prozent auf 28,7 Prozent.

Was die Kernenergie betrifft, lag Frankreich mit einem Anteil von 83,2 Prozent vor Litauen (76,4 Prozent) und der Slowakei (56,7 Prozent). In Deutschland betrug der Anteil der Atomkraft 24,1 Prozent. In zwölf EU-Staaten, darunter Österreich, Irland und Polen, spielte Kernenergie bei der Stromerzeugung keine Rolle.

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