Abgasskandal US-Richter will Vergleich von VW und Bosch durchwinken

Volkswagen und sein Zulieferer Bosch können aufatmen. Ein US-Richter will die Vergleiche mit Kunden und Händlern billigen, mit denen sich die Unternehmen in den USA aus der Affäre um manipulierte Diesel ziehen wollen.
Flaggen vor einem VW-Händler

Flaggen vor einem VW-Händler

Foto: © Mike Blake / Reuters/ REUTERS

Im Rechtsstreit um manipulierte Abgaswerte gelingt dem Autohersteller Volkswagen und seinem Zulieferer Bosch ein wichtiger Schritt: Der zuständige US-Richter Charles Breyer hat die Vergleichsabkommen beider Unternehmen mit Kunden und Autohändlern in den USA vorläufig genehmigt. Den endgültigen Beschluss will Breyer am 11. Mai verkünden.

Der Wolfsburger Autokonzern kann sich nun darauf einstellen, dass er sich mit mindestens 1,22 Milliarden Dollar von Klagen der mehr als 80.000 Besitzer großer Dieselautos mit 3,0-Liter-Motoren freikaufen kann. Der Konzern will die Autos umrüsten oder zurückkaufen. Diese waren derart manipuliert worden, dass sie auf den Prüfständen geringere Stickoxidwerte ausstießen als im realen Fahrbetrieb. VWs Lieferant Bosch ist zugleich aus jetziger Sicht mit der ausgehandelten Zahlung von 327,5 Millionen Dollar an 554.000 Autobesitzer aus dem Schneider.

Ohne den ausgehandelten Vergleich kämen auf VW Kosten in Höhe von bis zu rund vier Milliarden Dollar zu. Denn dann müsste das Unternehmen alle manipulierten Wagen zurückkaufen.

Die grundsätzliche Einigung auf Vergleiche beider Konzerne waren im Dezember bekannt geworden. Dabei geht es bei VW vor allem auch um Dieselmodelle der Marken Audi und Porsche, die von Audi entwickelt worden sind.

VW hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil Messwerte zum Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid bei Dieselwagen manipuliert zu haben. Mit zahlreichen US-Klägern von Modellen mit kleineren Motoren als im nun aktuellen Vergleich hat sich der Konzern bereits auf straf- und zivilrechtliche Vergleiche in Höhe von umgerechnet rund 22 Milliarden Euro geeinigt.

kig/Reuters
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