Streit über drei Streifen Adidas will Black Lives Matter das Logo verbieten

Die Black-Lives-Matter-Organisation möchte ihr Logo urheberrechtlich schützen lassen. Problem dabei: Sportausstatter Adidas wähnt das Design teils zu nahe am eigenen – und schickt die Anwälte los.
Adidas-Logo (im August 2019)

Adidas-Logo (im August 2019)

Foto: ANDREAS GEBERT / REUTERS

Der Sportartikelkonzern Adidas reklamiert in den USA gegenüber dem gelben Streifendesign der Black Lives Matter Foundation Markenschutz auf sein berühmtes Drei-Streifen-Logo.

Das Design der Black Lives Matter Global Network Foundation würde zu Verwechslungen mit seinen eigenen drei Streifen führen, teilte das Unternehmen dem US-Patent- und Markenamt (USPTO) in einem am Montag eingereichten Antrag mit. Adidas verwende sein Logo bereits seit 1952. Es habe »internationalen Ruhm und enorme öffentliche Anerkennung« erlangt.

Bis zum 6. Mai läuft nun für Black Lives Matter die Frist, um sich in dem Markenrechtsstreit zu äußern. Adidas lehnte einen Kommentar zunächst ab. Vertreter der Gruppe Black Lives Matter reagierten nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

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Der fränkische Sportartikelkonzern will mit dem Schritt den Antrag der Bewegung blockieren, das Design auf Waren zu verwenden, die Adidas ebenfalls verkauft – wie beispielsweise auf Hemden, Mützen und Taschen. Das Unternehmen hat seit 2008 über 90 Klagen eingereicht und mehr als 200 Vergleichsvereinbarungen im Zusammenhang mit dem Logo getroffen.

Der Konzern befindet sich aktuell in einer schwierigen Phase. Erst Anfang März hatte Adidas eher ernüchternde Geschäftszahlen prognostiziert. Der vom Konkurrenten Puma gekommene neue Konzernchef Björn Gulden erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des Umsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich. Schon Wochen davor musste Gulden wegen des Wegfalls des Geschäfts mit Yeezy-Produkten, die in Zusammenarbeit mit dem Skandalrapper Kanye West entstanden waren, eine Gewinnwarnung herausgeben.

Deutliches Minus für 2023 befürchtet

Das Betriebsergebnis könnte erstmals nach Jahrzehnten um bis zu 700 Millionen im Minus liegen. »2023 wird ein Übergangsjahr sein, um die Basis für 2024 und 2025 zu legen«, sagte Gulden bei der Vorstellung der Jahreszahlen. Der Norweger hatte zum Jahresbeginn den bisherigen Chef Kasper Rorsted abgelöst.

Adidas hatte sich im Oktober 2022 von Kanye West, der sich selbst Ye nennt, getrennt. Adidas »duldet keinen Antisemitismus und keine andere Art von Hassrede«, hieß es damals vom Unternehmen. Und weiter: »Die jüngsten Äußerungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich.«

West war mehrfach mit antisemitischen Aussagen aufgefallen. In dem populären Podcast »Drink Champs« hatte West kurz vor der Entscheidung von Adidas gesagt: »Ich kann antisemitische Dinge sagen, und Adidas kann mich nicht fallen lassen.«

Der Rapper designte davor seit 2015 für den deutschen Konzern Schuhe und Kleidung unter der Marke »Yeezy«.

jok/Reuters
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