Wegen Anti-Opec-Gesetz der USA Saudi-Arabien droht dem Dollar und US-Frackern

Symbolbild
Foto: Hasan Jamali/ APEs ist ein alter Traum von etablierten Industrieländern wie den USA: einen Weg zu finden, die Macht des Opec-Kartells der wichtigsten Ölexporteure wie Saudi-Arabien endgültig zu brechen. In Washington wird derzeit über einen neuen Vorstoß in diese Richtung beraten, die sogenannte Nopec-Initiative.
Zwischen den USA und Saudi-Arabien sorgt das für Spannungen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters droht die saudische Führung den USA mit einem Gegenschlag. Insidern zufolge gehe es darum, bei Ölgeschäften künftig den Dollar als Zahlungsmittel abzulösen.
Die Verkäufe könnten in anderen Währungen abgewickelt werden, sagten drei mit der saudi-arabischen Energiepolitik vertraute Personen. Ziel der Drohung: Die USA doch noch von der Umsetzung des No Oil Producing and Exporting Cartels Act - kurz Nopec - abzuhalten. Die Erwägungen seien bereits mit anderen Opec-Ländern diskutiert und den USA übermittelt worden.
Angriff auf die Fracker?
Käme Nopec, hätte das für die 14 Mitgliedstaaten des Ölkartells Opec einschneidende Folgen. Ein Gesetz würde das US-Kartellrecht ändern, Opec-Länder könnten verklagt werden. Denn es wäre dann illegal, Absprachen zur Öl- oder Gasproduktion oder deren Preise zu treffen. Hielten sich die Länder nicht daran, könnte das teuer werden.
Es ist nicht die erste Warnung, die Saudi-Arabien in der Angelegenheit an die USA adressiert. Mitte März hatten saudische Vertreter öffentlich erklärt, unter den Folgen eines Konflikts könnte auch die Wall Street leiden sowie viele kleine und mittlere Ölproduzenten in den USA, die den Rohstoff mit der umstrittenen Frackingtechnologie gewinnen (hier geht es zum entsprechenden Bericht ). Die Opec-Länder würden dann mit einer massiven Ausweitung ihrer Produktion beginnen und die Preise auf dem Weltmarkt so weit drücken, dass die Förderung mit der relativ teuren Fracking-Technologie unrentabel werde, so Opec-Generalsekretär Mohammad Barkindo. "Nopec dient nicht den US-Interessen", zitiert ihn die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Ob die Initiative tatsächlich kommt, hängt nicht zuletzt von US-Präsident Donald Trump ab. Seine Vorgänger wollten kein Nopec-Gesetz. Doch Trump hatte sich in der Vergangenheit wiederholt öffentlich über die hohen Ölpreise geärgert und die Schuld daran der Opec zugewiesen. Experten halten die Chancen, dass Nopec beschlossen wird, allerdings für gering.
Das saudi-arabische Energieministerium wollte sich offiziell dazu nicht äußern. Das US-Außenministerium teilte mit, laufende Gesetzgebungsverfahren nicht kommentieren zu wollen.