Krise der Luftfahrtindustrie Airbus streicht 15.000 Stellen, deutsche Standorte stark betroffen

Die Luftfahrtkrise trifft den Flugzeugbauer schwer, mehr als 5000 Arbeitsplätze in deutschen Werken wie Finkenwerder oder Bremen fallen weg.
Airbus-Techniker in Finkenwerder

Airbus-Techniker in Finkenwerder

Foto: Christian Charisius/ dpa

Der Flugzeugbauer Airbus plant wegen der Luftfahrtkrise weltweit den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen. Allein in Deutschland seien mehr als 5000 Stellen betroffen, teilte der Flugzeugbauer mit Zentrale im französischen Toulouse mit. Einzelheiten müssten allerdings noch mit den Sozialpartnern besprochen werden.

"Die Branche befindet sich in einer beispiellosen Krise", hieß es in einer Mitteilung. Es werde erwartet, dass sich der Luftverkehr nicht vor 2023 erholen werde und möglicherweise erst 2025 wieder auf dem Niveau von vor Corona sein werde.

Airbus will zudem 5000 Stellen in Frankreich, 900 in Spanien, 1700 in Großbritannien und 1300 an weiteren weltweiten Standorten streichen. Betriebsbedingte Kündigungen könnten nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

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Produktion bereits um 40 Prozent gedrosselt

Die Lage ist seit Längerem ernst bei Airbus. Der Konzern hatte bereits zuvor angekündigt, für zwei Jahre seine Produktion und seine Auslieferungen um 40 Prozent zu kürzen. Der Airbus-Chef Guillaume Faury hatte dabei Kündigungen nicht grundsätzlich ausgeschlossen, zumal weitere Infektionswellen jede wirtschaftliche Belebung schnell wieder zunichtemachen könnten. In Deutschland beschäftigt Airbus Zehntausende Mitarbeiter und hat zahlreiche Standorte - etwa in Hamburg-Finkenwerder oder Bremen.

Faury hatte allerdings auch zugesichert, keine Endmontagelinie zu schließen. Alle Modelle würden weiter produziert, aber in langsamerem Tempo. Von der meistverkauften Baureihe A320 sollen nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden. Derzeit sind viele fertige Flugzeuge geparkt. Die Airlines nehmen sie wegen des Einbruchs im Markt durch die Coronakrise zunächst nicht ab.

In Deutschland hatte die Gewerkschaft IG Metall bereits vor einem Kahlschlag gewarnt. Sie schlug vor, die wenige Arbeit auf mehrere Köpfe zu verteilen - eine "kollektive Arbeitszeitverkürzung" nach dem Vorbild von VW.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist wie die gesamte Luftfahrtbranche wegen der Covid-19-Pandemie in eine schwere Krise geraten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte vor einigen Wochen ein 15 Milliarden Euro schweres Rettungspaket für die Luftfahrtindustrie angekündigt.

beb

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