Alibaba-Gründer Milliardär Jack Ma ist Kommunist

"Meine Philosophie ist es, die Regierung zu lieben - aber sie nicht zu heiraten", sagte Jack Ma einst. Das hält den chinesischen IT-Unternehmer offenbar nicht davon ab, Mitglied der Kommunistischen Partei zu sein.
Jack Ma im Januar 2018

Jack Ma im Januar 2018

Foto: LUDOVIC MARIN/ AFP

Jack Ma, Gründer der chinesischen Onlinehändlers Alibaba, ist Mitglied der Kommunistischen Partei. Die überraschende Mitgliedschaft enthüllte am Montag das Parteiorgan "Volkszeitung" in einem Artikel über wichtige Antreiber der Entwicklung des Landes.

Ma gilt als reichster Mann Chinas. Seine Äußerungen ließen bislang eher auf den Wunsch nach Abstand von der Politik schließen. "Meine Philosophie ist es, die Regierung zu lieben - aber sie nicht zu heiraten", sagte Ma etwa auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2007.

Auch beim Börsengang von Alibaba in den USA im Jahr 2014 war von einer Parteizugehörigkeit des Konzernchefs Ma keine Rede. Seit wann genau er Parteimitglied ist, ist nicht bekannt. Alibaba wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. Ma will die Unternehmensführung im September des kommenden Jahres abgeben.

"Und betrüge niemals die Partei"

Parteimitglieder in China müssen einen Eid schwören. Er lautet: "Sei loyal zur Partei, arbeite aktiv, kämpfe für den Kommunismus dein ganzes Leben lang, sei immer vorbereitet, alles für die Partei und das Volk zu opfern, und betrüge niemals die Partei."

Präsident Xi Jinping will den Einfluss der Partei auf die Privatwirtschaft ausdehnen. In Unternehmen mit mehr als drei Parteimitgliedern sind diese gehalten, eine "Zelle" zu bilden - wenn nicht genug Parteimitglieder zusammenkommen, sollen sie sich mit welchen in nahen Unternehmen zusammentun.

In drei von vier Unternehmen in China gibt es eine Organisation der Kommunistischen Partei. Diese übt nach wie vor weitreichenden Einfluss auf die Gesellschaft aus - auch durch ein System von Straflagern, in denen keine Menschenrechte gelten.

dab/AFP
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