Finanzaufsicht Bafin nimmt offenbar Allianz wegen Hedgefonds-Verlusten ins Visier

Die Allianz bekommt es wegen eines Streits über US-Hedgefonds nun auch mit der deutschen Finanzaufsicht Bafin zu tun. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf mehrere Insider in der Behörde.
Demnach seien bei der Bafin mehrere Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen mit dem Thema beschäftigt. Die Beamten prüften, ob Führungskräfte der Allianz außerhalb des Fondsbereichs von den Ereignissen, die zu den Milliardenverlusten geführt hätten, gewusst hätten oder daran beteiligt gewesen seien.
Die unter dem Namen »Structured Alpha« aufgelegten Fonds der Vermögensverwaltungstochter Allianz Global Investors (Allianz GI) hatten Verluste erlitten, als die Märkte während des ersten Coronaschocks einbrachen. Pensionsfonds und andere Anleger klagen deshalb gegen die Allianz und machen Verluste von bis zu sechs Milliarden Dollar geltend.
In den USA untersuchen bereits die Wertpapieraufsicht SEC und das Justizministerium den größten europäischen Versicherungskonzern. Die Ermittlungen könnten die Finanzergebnisse belasten, teilte der Dax-Konzern seinen Aktionären schon im August mit.
Die Allianz erklärte, sie sei in regelmäßigem Kontakt mit der Bafin zu allen möglichen Themen, auch zu den Structured Alpha Fonds. Dies sei ein normaler Prozess, und es gebe nicht mehr dazu zu sagen. Die Bafin lehnte einen Kommentar ab.