Künftig auf firmeneigenem Airport: Ein Flugzeug von Amazon
Foto: © Mark Makela / Reuters/ REUTERSDas Unternehmen von Multimilliardär Jeff Bezos will sich offenbar zunehmend von anderen Firmen unabhängig machen und die komplette Wertschöpfungskette des Handelsgeschäfts im eigenen Hause abbilden.
Jüngster Plan: Im US-Bundesstaat Kentucky will Amazon für 1,5 Milliarden einen firmeneigenen Frachtflughafen bauen. Zu dem Zweck werde der Flughafen Cincinnati im Norden Kentuckys umgebaut, teilte der Konzern mit.
Zu den Kosten äußerte sich Amazon nicht, die örtliche Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft bezifferte die Investition auf 1,49 Milliarden Dollar.
Nach Angaben des US-Tech-Blogs Recode hat Amazon bereits die Erlaubnis erhalten, auf dem Areal rund 360 Hektar Land zu pachten. Amazon kündigte an, es würden 2000 neue Jobs entstehen.
Damit macht der Internetriese den nächsten Schritt auf seinem Weg, unabhängiger von Zustelldiensten wie UPS oder FedEx und von traditionellen Postdienstleistern zu werden. Im vergangenen Jahr schloss Amazon bereits Verträge mit zwei Luftfrachtfirmen. Derzeit sind unter dem Namen Prime Air 16 Frachtflugzeuge für den Konzern im Einsatz, weitere 24 wurden von Amazon bereits geleast, so Recode.
Daneben investiert Amazon auch in eigene Lastwagen, um Waren zwischen verschiedenen Lagern in den USA hin und her zu bewegen. Außerdem bereitet der Konzern den Einstieg in den Frachttransport auf See vor.
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"America first!" Die Welt des neuen US-Präsidenten Donald Trump endet, so scheint es, an den Grenzen der USA. Dahinter: Die Welt zweiter Klasse, fremd, suspekt, im Zweifel irgendwie böse. Bisheriger Höhepunkt der Trumpschen "Nationalpolitik": Das Verbot zur Einreise in die USA für Menschen aus sieben Staaten, das weltweit für Empörung sorgt.
Die Sache ist zwar bitterernst für viele Tausend Betroffene. Sie entbehrt allerdings auch nicht einer gewissen Ironie, angesichts der Tatsache, dass es die USA, wie wir sie heute kennen, ohne Immigration aus Europa und von anderswo überhaupt nicht geben würde. Das US-Magazin "Forbes" hat einmal ermittelt, dass etwa 40 Prozent der größten US-Unternehmen ohne Immigranten oder deren Kinder nicht existieren würden.
Hier sind 18 der namhaftesten US-Firmen - und sie alle wurden von Menschen gegründet, die ihre Wurzeln außerhalb der USA haben.
McDonald's: Die weltgrößte Fast-Food-Kette wurde 1940 in Kalifornien von den Brüdern Richard und Maurice McDonald gegründet. Der Name lässt es erahnen: Die Eltern der McDonald-Brüder kamen als Kleinkinder aus Irland in die USA.
US Steel: Der legendäre US-Stahltycoon Andrew Carnegie war einer der Väter der Industrieikone United States Steel Corporation, die er 1901 gemeinsam mit dem Banker John Piermont Morgan (JP Morgan) und Elbert H. Gary gründete. Carnegie wurde 1835 im schottischen Dunfermline geboren.
Dupont: Der Name lässt es vermuten, die Wurzeln des Chemieriesen liegen in Frankreich. Der französische Chemiker Eleuthère Irénée du Pont de Nemours gründete das Unternehmen 1802 in den USA als Sprengstoffhersteller. Du Pont de Nemours war erst zwei Jahre zuvor aus seiner Heimat in die USA gekommen.
Procter & Gamble: Heute ist der US-Konsumgüterkonzern in rund 70 Ländern rund um den Globus präsent. Gegründet wurde das Unternehmen 1837 vom englischen Kerzenzieher William Procter und von dessen Schwager, dem irischen Seidensieder James Gamble.
Colgate: Der Weltkonzern, der vor allem für seine Zahnpasta bekannt ist, wurde 1806 in New York von William Colgate gegründet. Geboren wurde Gründer Colgate 1783 in Hollingbourne, in der englischen Grafschaft Kent.
Kraft Foods: Konzerngründer James L. Kraft war gebürtiger Kanadier.
Pfizer: Der weltweit tätige Pharmakonzern wurde 1849 in den USA gegründet - unter anderem vom im deutschen Ludwigsburg geborenen Karl Pfizer (oder "Charles Pfizer", wie er sich später nannte).
Goldman Sachs: Mit Verweis auf ihre Firmen-Statuten hat sich die US-Bank bereits von Trumps Einreisestopp distanziert. Denen zufolge ist Diversität ein Erfolgsfaktor der Bank. Tatsächlich liegen auch die Wurzeln der Gründer von Goldman Sachs außerhalb der USA, und zwar in Deutschland: Gründer Marcus Goldman wurde 1821 in Unterfranken geboren. Von dort stammten auch die Eltern von Samuel Sachs, der kurz nach der Gründung zur Bank stieß.
Soros Fund Management: In der Finanzindustrie gibt es weitere Firmen "mit Migrationshintergrund". Hedgefonds-Milliardär George Soros etwa wurde 1930 in Budapest, Ungarn, geboren.
Apple, der nach Börsenkapitalisierung wertvollste Konzern der Welt: Apple-Chef Tim Cook (nicht im Bild) distanzierte sich bereits deutlich von Trumps Einreiseverbot für Menschen aus sieben Ländern. "Apple würde ohne Einwanderung nicht existieren", sagte Cook. Tatsächlich liegen die Wurzeln des Firmengründers Steve Jobs (Bild), der früh zur Adoption abgegeben wurde, in einem jener sieben Länder, die Trump jüngst auf die schwarze Liste gesetzt hat: Jobs leiblicher Vater war Syrer.
Oracle: Der Computerkonzern wurde 1977 von Larry Ellison, Bob Miner und Ed Oates gegründet. Miner widerum ist der Sohn iranischer Einwanderer - und auch den Iran setzte Trump in diesen Tagen auf die Liste der Länder, aus denen Menschen vorerst nicht in die USA kommen dürfen.
Ebay: Auch Pierre Omidyar, der Gründer der Auktions- und Handelsplattform, hat iranische Wurzeln. Seine Eltern kamen in den 1970er Jahren über Frankreich in die Vereinigten Staaten, so der US-Sender CNN.
Yahoo: Jerry Yang, einer der Gründer des Web-Dinos, stammt ursprünglich aus Taiwan.
Google: Die Internet-Ikone gäbe es ohne Einwanderung ebenfalls nicht - darauf machte am vergangenen Wochenende eindrucksvoll Co-Gründer Sergey Brin aufmerksam. Brin demonstrierte persönlich am Flughafen von San Francisco gegen Trumps Einreisestopp. "Ich bin ein Flüchtling", so der Google-Gründer, der in den 1970er Jahren mit seinen Eltern aus der damaligen Sowjetunion in die USA kam.
Amazon: Der Gründer der weltgrößten Handelsplattform, Jeff Bezos, macht ebenfalls entschieden Front gegen Trumps Einreisepolitik. Bezos ist der Sohn eines kubanischen Vaters.
AT&T: Der US-Telekomriese wurde vom Schotten Alexander Graham Bell gegründet, der auch das Telefon auf den Markt brachte.
Radioshack: Die Elektronikhandelskette mit Sitz in Fort Worth, Texas, startete schon 1921 in Boston. Die Gründer Theodore und Milton Deutschmann waren aus England in die Vereinigten Staaten gekommen.
Disney: Die Brüder Walt und Roy Disney, deren Unterhaltungskonzern gegenwärtig unter anderem mit den Star-Wars-Filmen für Furore sorgt, hatten einen kanadischen Vater.
US-Präsident: Donald Trump ist das vierte von fünf Kindern des 1999 verstorbenen New Yorker Immobilienunternehmers Fred C. Trump. Dessen Eltern wiederum, Friedrich Trump und Elisabeth Christ, waren Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts aus Kallstadt in der Pfalz in die USA ausgewandert.
"America first!" Die Welt des neuen US-Präsidenten Donald Trump endet, so scheint es, an den Grenzen der USA. Dahinter: Die Welt zweiter Klasse, fremd, suspekt, im Zweifel irgendwie böse. Bisheriger Höhepunkt der Trumpschen "Nationalpolitik": Das Verbot zur Einreise in die USA für Menschen aus sieben Staaten, das weltweit für Empörung sorgt.
Die Sache ist zwar bitterernst für viele Tausend Betroffene. Sie entbehrt allerdings auch nicht einer gewissen Ironie, angesichts der Tatsache, dass es die USA, wie wir sie heute kennen, ohne Immigration aus Europa und von anderswo überhaupt nicht geben würde. Das US-Magazin "Forbes" hat einmal ermittelt, dass etwa 40 Prozent der größten US-Unternehmen ohne Immigranten oder deren Kinder nicht existieren würden.
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US Steel: Der legendäre US-Stahltycoon Andrew Carnegie war einer der Väter der Industrieikone United States Steel Corporation, die er 1901 gemeinsam mit dem Banker John Piermont Morgan (JP Morgan) und Elbert H. Gary gründete. Carnegie wurde 1835 im schottischen Dunfermline geboren.
Foto: Kevin Frayer/ Getty ImagesMelden Sie sich an und diskutieren Sie mit
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