Glaskegel mit begehbarem Spiralweg Das sind Amazons Pläne für das zweite Hauptquartier

Illustration des zweiten Firmensitzes: Design soll Wohlbefinden und Bewegung fördern
Foto: HANDOUT / AMAZON / AFPIn New York stieß Amazon mit seinen Plänen für ein zweites Hauptquartier auf heftigen Widerstand, nun baut der US-Internetkonzern in Arlington am Rande der US-Hauptstadt Washington neu: ein 22-stöckiges Gebäude in Form einer Doppelhelix. Der zweite Firmensitz werde von Parks mit einheimischen Pflanzen umgeben sein, teilte Amazon mit – das Design sei »von der Natur durchzogen« und soll so Wohlbefinden und Kreativität fördern. Es soll zu 100 Prozent mit Sonnenenergie beheizt und gekühlt werden.
Die Ankündigung erfolgte fast zeitgleich mit Bekanntwerden des anstehenden Rückzugs Jeff Bezos' von der Amazon-Spitze. Der weltgrößte Onlinehändler soll ab dem dritten Quartal 2021 von Andy Jassy, dem Leiter des boomenden Cloud-Geschäfts, geleitet werden. Bezos soll aber über den Verwaltungsrat weiterhin großen Einfluss ausüben. Abzuwarten ist, welche Auswirkungen der Wechsel auf das Geschäft und die künftige Ausrichtung des Unternehmens haben wird.
Eine ausführliche Analyse zum Wechsel an der Konzernspitze lesen Sie hier: Bezos hebt ab .
Wie auch immer sich das Unternehmen entwickelt: Das »einzigartige« Gebäude am neuen Firmensitz in Arlington soll in Form einer Doppelhelix von außen begehbar sein, auf »zwei landschaftlich gestalteten Pfaden, die spiralförmig nach oben klimmen, mit Pflanzen, die auf einer Wanderung in den Blue-Ridge-Bergen von Virginia zu finden sind«. Es soll der Mittelpunkt von insgesamt drei Gebäuden sein. Den Beschäftigten verspricht der Konzern eine »Vielzahl« verschiedener Arbeitsplätze – »inmitten üppiger Gärten und blühender Bäume«.
Die Bauarbeiten am Ufer des Potomac haben bereits begonnen. Amazon hat angekündigt, dass in Arlington rund 25.000 Menschen arbeiten werden. Ob dies erfolgreich ist und wie sich Amazon in das Sozialgefüge des Großraums Washingtons einpasst ist allerdings offen: Die New Yorker hatten Amazon vor allem aus Angst vor steigenden Mieten abgelehnt.
Das HQ2 soll den Amazon-Hauptsitz in Seattle im Staat Washington ergänzen. In Seattle waren zuvor wegen der Präsenz der Techkonzerne Amazon und Microsoft die Mieten kräftig nach oben geschossen.
Amazon-Manager John Schoettler teilte zu dem neuen Gebäude mit, das Design in Arlington schaffe »offene und aktive Plätze, die die Menschen der Natur näherbringen sollen«. So sollen Innovation und Kreativität gefördert werden. Die Beschäftigten würden in einer »einzigartigen, nachhaltigen Umgebung« arbeiten und Neues »für unsere Kunden erfinden«. Das Design fördere Wohlbefinden und Bewegung.