40 Prozent mehr Umsatz Amazon profitiert stark in der Coronakrise

Weltweite Corona-Lockdowns haben die Geschäfte des Onlinehändlers Amazon boomen lassen. Auch das Cloud-Geschäft floriert dank Heimarbeit und hoher Nachfrage nach Speicherplatz.
Amazon-Mitarbeiter in Dortmund (Archiv): Konzerngewinn im Jahresvergleich verdoppelt

Amazon-Mitarbeiter in Dortmund (Archiv): Konzerngewinn im Jahresvergleich verdoppelt

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Ina Fassbender/ dpa

Durch weltweite Corona-Lockdowns sind die Menschen mehr zu Hause - und bestellen mehr Waren im Internet. Davon hat insbesondere der weltweit größte Onlinehändler Amazon profitiert. Im zweiten Quartal schoss der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 40 Prozent auf 88,9 Milliarden Dollar in die Höhe, wie Amazon nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Der Gewinn betrug 5,2 Milliarden Dollar, was im Jahresvergleich in etwa einer Verdopplung entspricht.

Die Ergebnisse lagen erheblich über den Prognosen der Analysten, die Aktie reagierte nachbörslich mit kräftigen Kursaufschlägen. Dass Amazon mit seinen Lieferdiensten zu den großen Profiteuren der Corona-Krise zählt, hatte sich bereits im Vorquartal gezeigt. Zudem floriert das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Netz weiter, auch wenn Amazons Flaggschiff AWS die hohen Erwartungen zuletzt nicht ganz erfüllen konnte.

175.000 zusätzliche Beschäftigte angeheuert

Die von vielen Unternehmen genutzte Web-Plattform steigerte den Umsatz im abgelaufenen Quartal um 29 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar. Damit flaute das Wachstum gegenüber dem Vorquartal spürbar ab. Allerdings entspricht das auch dem längerfristigen Trend. Generell profitiert in der Pandemie auch das Cloud-Geschäft, da etwa die vermehrte Heimarbeit die Nachfrage steigen lässt. Für Amazon ist die Sparte wegen ihrer hohen Gewinnspannen sehr lukrativ, im jüngsten Vierteljahr lag das Betriebsergebnis bei 3,4 Milliarden Dollar. Lesen Sie hier eine ausführliche Analyse: Die Akte Amazon .

Angesichts zahlreicher Neueinstellungen und hohen Investitionen, um den Kundenansturm in der Corona-Krise zu bewältigen, nahmen allerdings auch Amazons Kosten kräftig zu. Das hatte Konzernchef Jeff Bezos bereits angekündigt. Vor drei Monaten warnte er die Investoren: "Wenn Sie Amazon-Aktien besitzen, sollten Sie sich jetzt lieber hinsetzen, denn wir denken nicht klein". Der Konzern war mit dem hohen Andrang in der Pandemie zunächst etwas überfordert gewesen, deshalb wurden 175.000 zusätzliche Beschäftigte angeheuert. Amazon zählt mittlerweile zu den größten Arbeitgebern in den USA.

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Für das laufende dritte Quartal stellte das Unternehmen einen Umsatz zwischen 87 Milliarden und 93 Milliarden Dollar in Aussicht, was einen starken Zuwachs von 24 bis 33 Prozent im Jahresvergleich ergeben würde. Beim Betriebsgewinn rechnet Amazon mit zwei bis fünf Milliarden Dollar. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen 3,2 Milliarden Dollar verdient.

Am Markt kam auch das gut an: Anleger ließen die Aktie nachbörslich um über fünf Prozent steigen. Mit einem Kursplus von rund 65 Prozent seit Jahresbeginn ist der Konzern am Finanzmarkt ohnehin einer der größten Gewinner.

apr/dpa-AFX
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