Schwache Apple-Aktie Großinvestor fordert 150-Milliarden-Dollar-Rückkauf

Dieses Abendessen dürfte Tim Cook kaum geschmeckt haben: Der Großaktionär Carl Icahn hatte den Apple-Chef zu sich eingeladen. Sein Anliegen: Um den Aktienkurs zu stabilisieren, soll der Konzern weit mehr Anteile zurückkaufen, als er bislang versprochen hat.
Investor Icahn: Forderung erhöht

Investor Icahn: Forderung erhöht

Foto: MARK LENNIHAN/ AP

New York - Der Druck auf Apple steigt, noch mehr Geld an seine Aktionäre auszuschütten. "Hatte vergangene Nacht ein nettes Abendessen mit Tim Cook", schrieb Wall-Street-Investor Carl Icahn am Dienstag auf Twitter . "Wir haben auf einen 150-Milliarden-Dollar-Rückkauf gedrängt." Die Summe würde fast der Hälfte der griechischen Staatsverschuldung entsprechen.

Icahn hatte Mitte August verkündet, dass er groß bei Apple eingestiegen sei. Der 77-Jährige ist berühmt dafür, Firmen mit aggressiven Kampagnen hohe Ausschüttungen abzuringen. Durch einen Aktienrückkauf steigt üblicherweise der Kurs - Icahn würde Profit machen.

Konkrete Inhalte des Treffens wurden nicht bekannt. "Wir haben entschieden, unsere Unterhaltung in etwa drei Wochen fortzusetzen", erklärte Icahn auf Twitter. Die Apple-Aktie legte dennoch um zwei Prozent zu.

Später, im Gespräch mit dem US-Fernsehsender CNBC , deutete Icahn an, der Apple-Verwaltungsrat sei das Problem. Vor allem er sperre sich gegen eine Aufstockung des Rückkaufs. Das Gespräch mit Cook sei an dieser Stelle etwas "holprig" geworden.

Icahn ließ offen, wie Cook selbst zu dem Thema steht. Branchenkenner wie John Paczkowski vom Techblog AllThingsD halten es für schwer vorstellbar , dass der Apple-Chef auf die Forderungen eingeht.

146 Milliarden Dollar Cash-Reserven

Investoren schielen schon lange auf Apples Geldberg, der bis Ende Juni auf 146,6 Milliarden Dollar angewachsen war. Konzernchef Cook kam ihnen im Gegensatz zu seinem Vorgänger Steve Jobs entgegen: Apple will bis 2015 rund 100 Milliarden Dollar an die Anteilseigner ausschütten - über Dividenden und einen Aktienrückkauf.

Icahn fordert nun eine Aufstockung. Apple könne sich schließlich günstig Geld leihen. Das hatte der Konzern bereits gemacht, um nicht an seine im Ausland liegenden Reserven gehen zu müssen. Denn darauf würden bei der Überweisung in die USA Steuern fällig.

"Wir haben zwei Milliarden Dollar im Unternehmen stecken", sagte Icahn im Interview und beendete damit Spekulationen, wie hoch sein Anteil sei. Es würde demnach nicht einmal ein Prozent betragen. Allerdings habe er in den vergangenen Wochen weitere Apple-Aktien gekauft, sagte Icahn.

Apple-Papiere liegen bei 488 Dollar und damit rund ein Drittel unter ihrem Höchststand vom September 2012.

ssu/dpa
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