Dank iPhone Apples Quartalsgewinn steigt um 93 Prozent – auf 21,7 Milliarden Dollar

Apple hat im vergangenen Quartal so viel Geld wie früher nur im Weihnachtsgeschäft gemacht – vor allem dank des iPhones. Auch Microsoft, Google und Starbucks stellten ihre Quartalszahlen vor.
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Foto: Josh Edelson / AFP

Ein boomendes Chinageschäft und eine rege Nachfrage nach den besonders teuren 5G-fähigen iPhones haben Apple gute Quartalszahlen beschert: Das Unternehmen hat im vergangenen Quartal so viel Geld wie früher nur im Weihnachtsgeschäft gemacht. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 81,4 Milliarden Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von gut 21,7 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 18,4 Milliarden Euro) übrig – 93 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das erklärte Apple  nach US-Börsenschluss am Dienstag.

Demnach war es erneut das iPhone, das für den Großteil des Anstiegs sorgte: Der Umsatz im iPhone-Geschäft stieg um fast die Hälfte auf rund 39,6 Milliarden Dollar. Aber auch bei Mac-Computern, iPads und anderen Geräten gab es deutliche Zuwächse. Besonders gut schnitt Apple in China ab: Im dritten Geschäftsquartal seien die Umsätze in der Volksrepublik um 58 Prozent auf 14,76 Milliarden Dollar gestiegen.

Das Dienste-Geschäft, in dem etwa Erlöse aus Abo-Angeboten wie Apple Music oder iCloud-Speicher zusammenfließen, wuchs in dem Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsquartal um fast ein Drittel auf knapp 17,5 Milliarden Dollar.

Die Quartalszahlen fielen deutlich besser aus als von Analysten erwartet. Die Aktie gab in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel jedoch leicht nach.

Neben Apple stellten am Dienstag noch weitere Unternehmen ihre jüngsten Quartalszahlen vor:

Microsoft: Mehr Gewinn und Erlöse dank Cloud-Boom

Der anhaltende Boom des Cloud-Geschäfts brachte dem Softwareriesen Microsoft im jüngsten Quartal abermals starke Geschäftszuwächse ein. In den drei Monaten bis Ende Juni kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar (39,1 Milliarden Euro), wie der Konzern nach US-Börsenschluss mitteilte . Der Nettogewinn nahm sogar um 47 Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar zu. Damit wurden die Erwartungen der Analysten klar übertroffen.

Microsoft konnte sich einmal mehr auf seine lukrativen Cloud-Services verlassen. Die Azure-Plattform, die zahlreichen anderen Unternehmen und Apps IT-Dienste und Speicherplatz im Netz bietet, steigerte den Umsatz um überraschend starke 51 Prozent. Die PC-Sparte, zu der neben Windows-Software auch Hardwareprodukte wie die Spielkonsole Xbox und »Surface«-Tablets gehören, legte um 9 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar zu.

Obwohl die Zahlen besser als erwartet ausfielen, reagierte die Aktie nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursverlusten.

Google-Mutter Alphabet: Online-Aktivität kurbelt Geschäft an

Google profitierte im vergangenen Quartal massiv von der wachsenden Online-Aktivität von Internetnutzern und Unternehmen. Der Umsatz der Konzernmutter Alphabet stieg im Jahresvergleich um 62 Prozent auf rund 61,9 Milliarden Dollar (52,4 Milliarden Euro). Beim Gewinn gab es einen Sprung von knapp 7 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf nun gut 18,5 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss mitteilte .

Nach wie vor ist Onlinewerbung in Googles Suchmaschine und anderen Bereichen die tragende Säule des Geschäfts. Googles Werbeerlöse stiegen im zweiten Quartal um rund 69 Prozent auf gut 50,4 Milliarden Dollar. Die Videoplattform YouTube brachte dabei 7 Milliarden Dollar ein – nach 3,8 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz mit Cloud-Diensten von Google stieg um mehr als die Hälfte auf 4,6 Milliarden Dollar.

Starbucks: Erholung von der Krise – Rekorderlöse und Milliardengewinn

Bei der weltgrößten Cafékette Starbucks laufen die Geschäfte wieder deutlich besser: In den drei Monaten bis Ende Juni stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 78 Prozent auf den Rekordwert von 7,5 Milliarden Dollar (6,4 Milliarden Euro), wie Starbucks nach US-Börsenschluss erklärte . Das Unternehmen profitierte stark davon, dass sich der Geschäftsbetrieb nach den Einschränkungen durch die Coronapandemie vor allem im Heimatmarkt Amerika wieder normalisierte. So kamen deutlich mehr Kundinnen und Kunden in die Restaurants der Kette als vor einem Jahr, als viele Filialen wegen der Coronakrise zeitweise schließen mussten.

Starbucks-Filiale in Hongkong im März 2020: Kaffee trinken mit Sicherheitsabstand

Starbucks-Filiale in Hongkong im März 2020: Kaffee trinken mit Sicherheitsabstand

Foto: Kin Cheung/ dpa

Unterm Strich machte Starbucks einen Quartalsgewinn von 1,2 Milliarden Dollar, nachdem hohe Sonderkosten aufgrund der Pandemie im Vorjahr einen Verlust von 678 Millionen Dollar verursacht hatten. Obwohl die Ergebnisse die Erwartungen der Analysten übertrafen, geriet die Aktie nachbörslich zunächst mit drei Prozent ins Minus.

Visa: Kreditkarten-Riese steigert Gewinn und Erlöse kräftig

Der US-Finanzkonzern Visa erhöhte seinen Quartalsgewinn dank kräftig gestiegener Zahlungen mit seinen Kreditkarten: In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente das Unternehmen unterm Strich 2,6 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) und damit neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Das erklärte  Visa nach US-Börsenschluss. Die Erlöse wuchsen sogar um 27 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar und das gesamte von Visa abgewickelte Zahlungsvolumen um 34 Prozent.

Während in der Coronakrise der Konsum im Internet boomte und dafür sorgte, dass Kunden häufig zur Kreditkarte griffen, kam in den vergangenen Monaten auch das restliche Geschäft wieder besser in Schwung. So nahmen Auslandszahlungen etwa für Hotel- oder Flugbuchungen wieder deutlich zu, die durch den eingeschränkten Reiseverkehr in der Pandemie wegfielen.

Analysten hatten im Schnitt mit schlechteren Quartalszahlen gerechnet. Visa-Aktien gerieten nachbörslich dennoch zunächst mit knapp zwei Prozent ins Minus.

aar/dpa/Reuters
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