Verkehrswende Audi gibt neuen Benzin-Autos noch fünf Jahre

Audi will ab 2026 keine neuen Verbrennerautos mehr herausbringen, auch keine Hybridfahrzeuge. Anfang der Dreißigerjahre sollen nur noch reine Batteriefahrzeuge verkauft werden.
Elektroauto von Audi

Elektroauto von Audi

Foto: DPA

Vom Jahr 2026 an will Audi keine neuen Modelle mit Verbrennungsmotoren mehr in den Markt bringen, auch keine Hybridmodelle. Es sollen dann nur noch reine Batteriefahrzeuge neu entwickelt werden. Eine entsprechende Meldung der »Süddeutschen Zeitung« wurde dem SPIEGEL aus Unternehmenskreisen bestätigt.

Die bekannten Modelle A3 und A4 sollten demnach keine direkten Nachfolger mehr haben, sondern komplett neu konzipiert und umbenannt werden. Die letzte Premiere eines Verbrennerautos werde 2026 ein Q-Modell sein, also ein Stadtgeländewagen, der bis Anfang der Dreißigerjahre vertrieben werde, schrieb die »SZ«. Danach wolle Audi weltweit ausschließlich Batteriefahrzeuge verkaufen.

Laut dem Bericht wussten bis jetzt nur wenige von dem radikalen Vorhaben, das still und leise entwickelt worden sei. Vorstandschef Markus Duesmann habe diesen Plan offenbar schon zu seinem Einstand vor einem Jahr geschmiedet. Herbert Diess, der Chef des Mutterkonzerns Volkswagen, sei eingeweiht gewesen.

Am Donnerstagvormittag nun habe Duesmann einigen Dutzend Betriebsräten zum ersten Mal seinen Strategieschwenk erläutert; am Nachmittag seien Audis Topmanager dran gewesen.

Auch Daimler will E-Autos schneller auf den Markt bringen

Audi ist nicht das einzige Unternehmen, das bei der Verkehrswende auf Tempo setzt. Auch Daimlers Pkw-Tochter Mercedes-Benz will die Umstellung auf Elektroautos wegen des wachsenden politischen Drucks zum Klimaschutz beschleunigen. Etliche der ab 2024 geplanten neuen Elektroautos sollen ein Jahr früher als geplant auf den Markt kommen, wie das manager magazin erfuhr.

Mehr als die Hälfte der aktuellen Modelle kämen in der nächsten Generation nur noch als E-Autos auf den Markt, sodass die Varianten mit Verbrennungsmotoren schneller auslaufen. Daimler-Chef Ola Källenius wolle seinen neuen Kurs noch vor der Sommerpause öffentlich vorstellen, hieß es.

Ende 2019 hatte sich die Pkw-Tochter Mercedes-Benz Cars das Ziel gesteckt, bis 2030 einen Absatzanteil reiner E-Autos und Hybridwagen von mehr als 50 Prozent zu erreichen.

Auch Konkurrent BMW will bis 2030 mindestens die Hälfte des weltweiten Absatzes mit vollelektrischen Autos einfahren.

Anmerkung: In einer früheren Fassung hieß es, Audi wolle ab 2026 keine Benzin-Autos mehr verkaufen. Tatsächlich werden dann keine neuen Modelle mehr herausgebracht; der Verkauf endet erst Anfang der Dreißigerjahre.

sh/ssu
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