Dieselaffäre Audi zahlt 800 Millionen Euro Strafe

In der Dieselaffäre hat Audi ein Bußgeld in Höhe von 800 Millionen Euro akzeptiert. Ermittlungen gegen Verdächtige in der Affäre laufen dennoch weiter.
Audi-Zentrale in Ingolstadt

Audi-Zentrale in Ingolstadt

Foto: Michaela Rehle/ REUTERS

Der Autohersteller Audi zahlt in der Dieselaffäre ein Bußgeld in Höhe von 800 Millionen Euro. Das teilte der Mutterkonzern VW am Dienstag in Wolfsburg mit . Das von der Staatsanwaltschaft München II eingeleitete Verfahren gegen Audi sei damit abgeschlossen, teilte die Volkswagen-Tochter am Dienstag mit.

Nach den Ergebnissen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München II ist es zu Aufsichtspflichtverletzungen bei der Prüfung von Fahrzeugen auf ihre regulatorische Konformität gekommen.

Der Autobauer will gegen das Urteil keine Rechtsmittel einlegen. "Die Audi AG bekennt sich zu ihrer Verantwortung für die vorgefallenen Aufsichtspflichtverletzungen", schreibt der Konzern in einem Statement.

Die Buße dezimiert auch das Konzernergebnis von Volkswagen, wie die Audi-Mutter in Wolfsburg mitteilte. Auch die mit 30,8 Prozent an VW beteiligte Porsche SE wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Sie rechnet für 2018 nun mit einem Nettogewinn von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro.

Bei den Ermittlungen ging es um V6- und V8-Dieselmotoren von Audi aus den Jahren seit 2004. Zudem warf die Staatsanwaltschaft Audi vor, "nicht erkannt zu haben", dass in zwei von Volkswagen entwickelten Dieselmotoren-Typen Software verbaut war, die den Schadstoffausstoß auf dem Prüfstand drosselte.

Verfahren gegen Stadler läuft weiter

Trotz des verhängten Bußgelds gegen Audi läuft das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft München gegen den Autohersteller weiter. Nach wie vor werde gegen 20 Beschuldigte ermittelt, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag. Mit dem Bußgeld sei lediglich ein anhängiges Ordnungswidrigkeitsverfahren abgeschlossen worden.

Bei den Ermittlungen gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler und weitere Beschuldigte geht es um den Verdacht des illegalen Verkaufs von Fahrzeugen mit gefälschten Abgaswerten. Stadler sitzt in Untersuchungshaft. Eine Haftbeschwerde sei am Oberlandesgericht München anhängig, sagte der Sprecher. Die Staatsanwaltschaft habe eine Stellungnahme hierzu eingereicht.

ssu/AFP/dpa/Reuters

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