Drohende Betreiber-Pleite Hedgefonds schalten sich in Streit um A1 ein

Abschnitt der A1 (Archivbild)
Foto: Federico Gambarini/ picture alliance / dpaDie drohende Pleite des privaten Autobahnbetreibers A1 Mobil ruft offenbar Hedgefonds auf den Plan. 20 bis 30 Finanzinvestoren hätten bereits Interesse daran angemeldet, Kredite der Gläubigerbanken zu übernehmen und damit Forderungen der Gesellschaft an die Bundesregierung einzutreiben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") unter Berufung auf Finanzkreise . Dazu sollen die US-Firmen Aurelius Capital Management und Davidson Kempner gehören.
Zugleich ziehen sich deutsche Kreditinstitute den Angaben zufolge aus dem A1-Bankenkonsortium zurück. So hätte die Deka-Bank, das Wertpapierhaus der Sparkassen, den Gläubigerkreis verlassen. Man habe "Szenarien gegeneinander abgewogen und den Verkauf im Hinblick auf die rechtlichen Unsicherheiten für wirtschaftlich sinnvoller" gehalten, zitiert die Zeitung einen Deka-Sprecher.
Zum Hintergrund: A1 Mobil fordert nach Informationen der Zeitung insgesamt 787 Millionen Euro vom Bund. Hinter dem Konsortium stehen private Unternehmen, die von 2008 bis 2012 ein Teilstück der A1 ausgebaut haben. Im Gegenzug stehen ihnen 30 Jahre lang Einnahmen aus der Lkw-Maut zu. Laut der Betreiberfirma fielen die Einnahmen aber viel zu gering aus, nun droht die Insolvenz. (Eine Analyse zu dem öffentlich-privaten Desaster, lesen Sie hier.)
Bei einem Einstieg von Akteuren wie Aurelius und Davidson Kempner drohe der Bundesregierung ein aggressiver Streit um die laufende 778-Millionen-Euro-Klage des Betreiberkonsortiums wegen ausbleibender Einnahmen, schreibt die "SZ" weiter. Die beiden Finanzfirmen hätten in den vergangenen Jahren einen Rechtsstreit um die Rückzahlung von Staatsschulden mit der Regierung von Argentinien ausgefochten, das Land zu Milliardenzahlungen und einem Sparkurs gezwungen.