Ecuador Bananenbauern protestieren gegen Preissenkung von Aldi

Nur noch sieben statt acht Dollar will Aldi künftig für eine Kiste Bananen aus Ecuador zahlen. "Wir können diese Preissenkung unter gar keinen Umständen hinnehmen", sagen die Produzenten.
Ecuadorianische Bananen (Archivbild)

Ecuadorianische Bananen (Archivbild)

Foto: GUILLERMO GRANJA/ Reuters

Ecuadorianische Bananenbauern wehren sich gegen eine von Aldi angekündigte Preissenkung. Ab 2019 will die Discounter-Kette den Bauern demnach nur noch sieben statt acht Dollar pro Kiste Bananen zahlen. Aldi verkauft die Bananen im Einzelhandelin Europa und in den USA.

"Wir müssen eine gemeinsame Front aller Anbauländer in der Region bilden, um dieses unfaire Vorgehen von Aldi zu stoppen", sagte der Vorsitzende des ecuadorianischen Exportverbandes, Eduardo Ledesma. "Wir können diese Preissenkung unter gar keinen Umständen hinnehmen". Sie habe Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette im Land.

Ecuador ist der größte Bananenexporteur der Welt. Aus der Region kommen 75 Prozent aller Bananen weltweit, weitere Anbauländer sind etwa Costa Rica und Kolumbien. Ecuador hat seit Jahresbeginn rund 265 Millionen Bananenkisten exportiert, bis Jahresende werden es rund 330 Millionen sein. Wichtigste Märkte sind die Europäische Union, dort vor allem Deutschland, und Russland.

Aldi Süd und Aldi Nord in Deutschland wollten sich auf Anfrage zu "aktuell laufenden Preisverhandlungen konkrete Produkte betreffend nicht äußern". Die Preisgestaltung bei Aldi folge den allgemeinen Marktmechanismen: "Das heißt, dass uns die Lieferanten über festgelegte Ausschreibungsprozesse ein Angebot unterbreiten. Dieses Angebot wird von unserem Einkauf auf seine Markttauglichkeit geprüft."

Das Unternehmen lege "grundsätzlich großen Wert auf langfristige und kontinuierliche Geschäftsbeziehungen" mit seinen Lieferanten. Bei der Auswahl der Produkte achte Aldi "nicht nur auf Qualität, sondern auch auf verantwortungsbewusste Herstellung".

Video: Wie billige Bananen produziert werden

NDR
dab/AFP
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