Devisenmarkt-Skandal Bank of America legt Millionen für Strafzahlungen zurück

Filiale der Bank of America: Anleger strafen Bilanzkorrektur ab
Foto: Andrew Gombert/ picture alliance / dpaNew York - Die Bank of America hat sich bei ihrem jüngsten Quartalsbericht massiv verkalkuliert. Das US-Geldhaus musste die erst Mitte Oktober veröffentlichten Geschäftszahlen wegen gestiegener Rechtskosten um 400 Millionen Dollar nach unten korrigieren, wie es am Donnerstag mitteilte.
Statt des ursprünglich gemeldeten Gewinns von 168 Millionen Dollar ergibt sich nun einen Verlust von 232 Millionen. Die Bank befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit den US-Aufsichtsbehörden, um eine Lösung im Streit um mutmaßliche Manipulationen an den Währungsmärkten zu finden.
Vor einer Woche hatte bereits Wettbewerber Citigroup mit der gleichen Begründung sein Quartalsergebnis um 600 Millionen Dollar zusammengestrichen. Am Dienstag gab auch JP Morgan einen kräftigen Anstieg der Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen bekannt, um sich für einen teuren Vergleich zu rüsten.
Ermittlungen vor dem Abschluss
Damit zeichnet sich immer deutlicher ab, dass weitere teure Strafen der US-Behörden unmittelbar bevorstehen könnten. Die Aufseher haben den Banken bereits saftige Bußen wegen dubioser Hypothekendeals und anderer windiger Geldgeschäfte aufgebrummt.
Im aktuellen Fall gehen die Ermittler in Großbritannien, den USA und auch in der Schweiz seit rund einem Jahr dem Verdacht nach, dass Devisenhändler mehrerer Banken Kurse abgesprochen haben, um Kunden über den Tisch zu ziehen. JP Morgan , HSBC , Royal Bank of Scotland , UBS und Deutsche Bank hatten zuletzt höhere Rückstellungen gemeldet oder ihre Schätzungen für Vergleichszahlungen im Devisenmarkt-Streit angehoben.
Die Aktie der Bank of America gab im nachbörslichen Handel ein Prozent nach.