Baubranche ACS will Hochtief-Aktien aufstocken

Über die Machtverhältnisse bei Hochtief gibt es unterschiedliche Auffassungen: Während der spanische Großaktionär ACS seine Anteile an Hochtief ausbauen will, verstehen sich die Essener weiterhin als selbstständiges Unternehmen.
Am Bauzaun prangt das Hochtief-Plakat: Trotz steigender Macht von Anteilseigner ACS will sich das Essener Unternehmen seine Autonomie bewahren.

Am Bauzaun prangt das Hochtief-Plakat: Trotz steigender Macht von Anteilseigner ACS will sich das Essener Unternehmen seine Autonomie bewahren.

Foto: Roland Weihrauch/ dpa

Düsseldorf - Wie autonom bleibt Hochtief, wenn der Anteil von ACS weiter wächst? Der spanische Großaktionär will seine Teilhabe an der deutschen Firma ausbauen: In den kommenden Monaten planen die Spanier, neue Aktien des Essener Bauriesen zu kaufen. So wollen sie ihre Beteiligungsquote auf mehr als 50 Prozent aufstocken - ohne Berücksichtigung der Hochtief-eigenen Aktien.

Trotz des Wachstums von ACS pocht Hochtief weiterhin auf Autonomie: Man wolle ein "eigenständiger Konzern mit Sitz in Essen bleiben und seine Entscheidungen selbstständig treffen", sagte Firmenchef Frank Stieler. Er hatte den Posten im Mai übernommen, nachdem der frühere Chef Herbert Lütkestratkötter nach langem Machtkampf mit ACS das Handtuch geworfen hatte. Nach Lütkestratkötter verlässt auch Finanzchef Burkhard Lohr den Konzern. Die Auswahl eines Nachfolger sei "weit fortgeschritten", Details gebe es in den kommenden Wochen, sagte Stieler.

Verlust von 155,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr

Der Baukonzern schrieb in seiner Halbjahresbilanz rote Zahlen, blickt aber optimistisch in die Zukunft: Während er im Vorjahreszeitraum noch einen Gewinn von 88,1 Millionen Euro erwirtschaftet hatte, kam er für das erste Halbjahr 2011 auf einen Verlust von 155,6 Millionen Euro. "Natürlich sind wir mit diesen Ergebniszahlen nicht zufrieden", sagte Stieler. Mit Ausnahme von Hochtief Asia Pacific hätten sich aber alle anderen Unternehmensbereiche im ersten Halbjahr positiv entwickelt. Der Auftragsbestand sei um 11,1 Prozent auf fast 47 Milliarden Euro gestiegen. Damit sei Hochtief für etwa zwei Jahre ausgelastet.

kpa/dpa/reuters/dapd

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