Zum Mitnehmen Landwirt kippt tonnenweise »krummes Gemüse« auf Acker

In der Natur wächst Gemüse manchmal pickelig oder krumm. Weil das aber nicht den Handelsnormen entspricht, kippt Bauer Christian Fuchs es aufs Feld – und die Leute greifen zu.
Ihnen ist das weggeworfene Gemüse noch gut genug: Blick auf das Feld mit den Kürbisfrüchten

Ihnen ist das weggeworfene Gemüse noch gut genug: Blick auf das Feld mit den Kürbisfrüchten

Foto: Federico Gambarini / dpa

Viele große Handelsketten legen Wert auf makellose Ware, doch wohin mit dem krummen Gemüse? Die Aktion eines Bauern aus Nordrhein-Westfalen legt nun nahe, dass pickelige oder schief gewachsene Früchte nicht zwangsläufig etwas für den Abfall sein müssen.

Tonnenweise krummes Gemüse hat Christian Fuchs auf einem Feld bei Köln ausgekippt. Seit einigen Tagen kommen immer wieder Menschen mit großen Taschen oder Anhängern, teils von weit her, um sich kostenlos mit aussortierten Süßkartoffeln oder Kürbissen einzudecken. »Es ist Gemüse, das durchs Raster fällt, weil es nicht den Handelsnormen entspricht«, sagte der Landwirt.

Sein Hof entsorge schon seit 15 Jahren überschüssiges Gemüse auf dem Acker, aber in der Vergangenheit habe sich kaum jemand dafür interessiert. Dieses Mal jedoch hätten Fotos von den Gemüsebergen in sozialen Medien die Runde gemacht – »und dadurch kommen auf einmal so viele Leute«.

Die Aktion fällt in eine Zeit, in der die Politik versucht, gegen die Verschwendung von Lebensmitteln anzukämpfen. Auf EU-Ebene wird aktuell erwogen, das Mindesthaltbarkeitsdatum abzuschaffen . Vielleicht lässt sich für Fuchs in Zukunft auch mit dem krummen Gemüse noch ein Geschäft machen.

apr/dpa
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