Bilanz 2021 Bauern verzeichnen erneut enttäuschende Ernte

Im Regen im Rapsfeld: Auch die Rapserträge 2021 fielen schlechter aus als im Mittel der Jahre von 2015 bis 2019
Foto: Thomas Warnack / dpaBäuerinnen und Bauern fahren 2021 vielerorts erneut eine unterdurchschnittliche Ernte ein. Zu erwarten seien insgesamt 42,4 Millionen Tonnen Getreide und damit knapp zwei Prozent weniger als im Vorjahr, teilte der Deutsche Bauernverband unter Berufung auf vorläufige Daten mit.
Die Menge liege damit auch um 4,7 Prozent unter dem Mittel der Jahre 2015 bis 2020. »Die diesjährige Getreideernte fällt insgesamt zum wiederholten Male unterdurchschnittlich aus«, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied. »Zahlreiche Hagel- und Starkregenereignisse haben uns gezeigt, dass die Landwirte die Auswirkungen des Klimawandels direkt zu spüren bekommen.«
Zuversichtlich gestartet, nun enttäuscht
»Wir sind zunächst zuversichtlich in die Ernte gestartet«, erläuterte Rukwied. Die ersten Ergebnisse enttäuschten dann aber, dies habe sich bestätigt. Hinzugekommen seien ständige Unterbrechungen durch Niederschläge. »Die Ernte 2021 wurde zur Zitterpartie.« Mais, Zuckerrüben und Gemüse hätten aber von den Sommerniederschlägen profitiert und stünden im Moment gut da.
Hinzu kämen stark gestiegene Kosten bei Betriebsmitteln, die die Landwirte wirtschaftlich belasteten. Die Landwirte hofften auf besseres Wetter für die anstehenden Herbstarbeiten. Erfreulicherweise hätten die Preise, die die Bauern erzielen können, nun deutlich zugelegt. Dies gebe Anlass zur Hoffnung, dass sich die wirtschaftliche Situation der Ackerbaubetriebe nach vorangegangenen mageren Jahren zumindest ein wenig erhole.
Die Getreideanbaufläche hat sich laut Bauernverband im Vergleich zum letzten Jahr nicht geändert, sie beläuft sich auf rund sechs Millionen Hektar, Winterweizen ist dabei weiterhin die bedeutendste Getreideart im deutschen Ackerbau.
Auch das Bundesagrarministerium, das am Mittwoch eine Bilanz vorgelegt hatte, erwartet eine schwächere Getreideernte in einer ähnlichen Größenordnung von 42,1 Millionen Tonnen.