Gescheiterte Übernahme
Baumarktkette Max Bahr geht in den Ausverkauf
Die Baumarktkette Max Bahr steht vor dem Ende. Eine Übernahme durch die Hellweg-Gruppe ist gescheitert. Jetzt wird die Praktiker-Tochter zerlegt, in den Märkten beginnt der Ausverkauf.
Schild von Max Bahr in Köln: 3600 Arbeitsplätze auf der Kippe
Foto: Federico Gambarini/ dpa
Hamburg - Die Übernahme von 73 Märkten der insolventen Baumarktkette Max Bahr durch die Dortmunder Hellweg-Gruppe ist gescheitert. Die Märkte gehen in den Ausverkauf, wie Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder am Freitag in Hamburg mitteilte. Damit stehen 3600 Arbeitsplätze auf der Kippe.
Nach Angaben von Schröder konnte sich Hellweg nicht mit der Royal Bank of Scotland
(RBS), dem Hauptvermieter von 66 Baumärkten, einigen. Die Gläubiger von Max Bahr hatten Hellweg bis Freitag Zeit gegeben, sich mit der RBS zu einigen. RBS wurde vergangenes Jahr zum De-facto-Vermieter der Immobilien, weil sie der größte Gläubiger des vorherigen Besitzers Moor Park war, der ebenfalls insolvent ist.
Schröder will die Filialen nun einzeln verkaufen. Nach seinen Angaben liegen für viele Standorte bereits Interessenbekundungen von anderen Baumarktunternehmen vor. Für mehr als die Hälfte der Filialen stünden Konkurrenten wie Obi, Rewe/Toom oder Hagebau als Mieter bereit, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei Insider.
"Nun schlägt wieder die Stunde von Globus", zitierte Reuters einen weiteren Beteiligten. Der saarländische Handelskonzern war bei Insolvenzverwalter Schröder und der RBS abgeblitzt, da sein Angebot als zu niedrig galt. Am Donnerstag hatte Globus aber sein Interesse bekräftigt.
Max Bahr gehört zum Baumarktkonzern Praktiker
, der im Juli Insolvenz anmeldete und die Tochterfirma mit in die Pleite riss. Praktiker umfasste einmal 315 Märkte und beschäftigte rund 15.000 Mitarbeiter. Die meisten Standorte sind bereits geräumt oder im Ausverkauf und sollen einzeln verwertet werden.