Video mit 70 Promis Stuckrad-Barre lässt mutmaßlichen Springer-Schlüsselroman bewerben

»Dann müssen sich die Frauen auch nicht wundern«: Diesen Satz sprechen zahlreiche Prominente in einem Werbevideo für den neuen Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre. Eine Anspielung auf die #MeToo-Affäre im Springer-Verlag?
Benjamin von Stuckrad-Barre bei einer Lesung im Jahr 2016

Benjamin von Stuckrad-Barre bei einer Lesung im Jahr 2016

Foto: Daniel Reinhardt/ picture alliance / dpa

Der Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre hat auf Instagram  ein Werbevideo für seinen neuen Roman veröffentlicht, das Spekulationen über einen Bezug zur #MeToo-Affäre beim Springer-Verlag befeuert. Darin wiederholen rund 70 Prominente immer wieder einen Satz, mit dem Stuckrad-Barre zufolge das erste Kapitel seines Romans überschrieben ist: »Dann müssen sich die Frauen auch nicht wundern«.

Beteiligt an dem Filmchen sind zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler wie Katja Riemann, Jasna Fritzi Bauer, Kida Ramadan und Jürgen Vogel. Weitere Auftritte haben unter anderem die Journalistinnen Caren Miosga und Linda Zervakis, die Autoren Martin Suter, Frank Schätzing und Feridun Zaimoglu sowie die Musiker Igor Levit, Jan Delay und Mieze Katz.

Stuckrad-Barres Roman soll den Namen »Noch wach?« tragen und am 19. April erscheinen. Gerüchten zufolge ist eine der Figuren Mathias Döpfner nachempfunden, dem Chef des Axel-Springer-Verlags. Der Manager und Stuckrad-Barre galten als befreundet.

Im Zuge der #MeToo-Affäre um mutmaßlichen Machtmissbrauch und Vorwürfe sexueller Belästigung bei Springer war eine SMS von Döpfner an Stuckrad-Barre bekannt geworden, in der er den mittlerweile geschassten »Bild«-Chef Julian Reichelt als »letzten und einzigen« Journalisten in Deutschland bezeichnete, der noch mutig »gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat« aufbegehre. Döpfner, der für die Aussagen heftig kritisiert wurde, verteidigte sie als Ironie.

Der vielfach wiederholte Satz in Stuckrad-Barres Werbevideo legt nun nahe, dass die Me-Too-Affäre eine zentrale Rolle in seinem neuen Buch spielt. Für Döpfner ist das Thema auch deshalb heikel, weil er Reichelt lange gegen interne Vorwürfe verteidigt hatte.

dab
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten