Jahrelang nutzlos gelaufen Hunderte Monitore am BER schon veraltet

Monitore am BER
Foto: Bernd Settnik/ dpaAm Hauptstadtflughafen (BER) müssen 750 Monitore für die Fluggastinformation bereits lange vor der Eröffnung ausgetauscht werden. Die Bildschirme im Hauptterminal seien sechs Jahre lang mit der allgemeinen Stromversorgung in dem Gebäude mitgelaufen, die meisten hätten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, sagte Flughafensprecher Hannes Stefan Hönemann.
Die Monitore waren demnach 2012 vor der damals geplanten Eröffnung eingebaut worden. Etwa 100 Bildschirme seien noch funktionstüchtig und sollten künftig in den alten Flughäfen Tegel und Schönefeld eingesetzt werden. Die übrigen würden entsorgt. Die Austauschaktion, über die zuvor die Zeitung "B.Z." berichtet hatte, koste rund 500.000 Euro.
Hönemann sagte, es handele sich um Industriemonitore, die für den Privatgebrauch ungeeignet seien. "Sie haben auf ihrer Rückseite andere Anschlüsse, arbeiten mit anderer Software und besitzen keine eigene Stromversorgung."
Der Flughafen soll nach sechs geplatzten Terminen nun im Oktober 2020 in Betrieb gehen. Es gibt bereits Überlegungen, den BER 2020 zur Not auch ohne das technisch vermurkste Hauptterminal zu öffnen.
Externe Fachleute hatten im Abgeordnetenhaus zuletzt Zweifel an der Öffnung 2020 geäußert. Der Ingenieur Dieter Faulenbach da Costa sagte, wegen des geplanten Ausbaus nach dem BER-Start müsse der Brandschutz in Teilen umkonzipiert werden - auch weil dann mehr Fluggäste mit der Bahn anreisen sollen als bislang.
"Der Masterplan führt dazu, dass die Inbetriebnahme 2020 unwahrscheinlich wird", sagte Faulenbach da Costa im Beteiligungsausschuss. Auch der Risikomanagement-Berater Peter Hess nannte im Ausschuss Zweifel am Eröffnungstermin. Auch ein TÜV-Bericht hatte kürzlich Zweifel an dem Datum genährt.

BER: Die peinlichsten Pannen
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup indes nannte die Zweifel "Unsinn" - und hält am derzeit aktuellen Eröffnungstermin fest. Die letzte Genehmigung für Umbauten am Übergang vom Bahnhof zum Terminal werde für das Frühjahr erwartet. Dann könnten dort jährlich 90 Millionen Menschen an- und abreisen. Der Masterplan sieht vor, den Flughafen je nach Bedarf bis 2040 für rund 55 Millionen Fluggäste auszubauen.
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